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Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL)

Vier Jahre Betreutes Wohnen für Menschen mit Behinderung

LVR und LWL bilanzieren

(lifePR) (Münster, )
Das Betreute Wohnen für Menschen mit Behinderung in NRW ist ein Erfolg. Zu dem Schluss kommen die beiden Landschaftsverbände Rheinland (LVR, Köln) und Westfalen-Lippe (LWL, Münster). Nach einer Bilanz, die die beiden Kommunalverbände am Dienstag (14.8.) in Düsseldorf vorstellten, habe sich die Zahl der Menschen, die in den eigenen vier Wänden statt im Heim leben, innerhalb von vier Jahren verdoppelt. Seit 2006 stagniere dagegen erstmals die Zahl der Heimbewohner in NRW.

LVR-Direktor Udo Molsberger: "In Nordrhein-Westfalen werden zur Zeit knapp 22.000 Menschen mit Behinderung in ihrer eigenen Wohnung betreut, 2003 waren es nur 11.000. Unsere Anstrengung zeigt erste Ergebnisse." Rund 44.000 Menschen mit Behinderung leben in Wohnheimen, weil sie wegen ihrer meist geistigen oder mehrfachen Behinderung dauerhaft fremde Hilfe brauchen. Die beiden Kommunalverbände streben ein Verhältnis von 40 Prozent ambulant Betreutem Wohnen zu 60 Prozent stationärer Unterbringung an. Nach Schätzungen werde die Zahl der Behinderten wegen der besonderen Altersstruktur noch bis Mitte des nächsten Jahrzehntes steigen.

Was für die meisten Menschen selbstverständlich sei wie die Wohnung selbst einzurichten oder selbst zu kochen, bedeute für Menschen mit Behinderung erste Schritte in ein eigenständiges Leben und zwar dann, wenn die Betreuung dazu komme, schilderte Molsberger die Vorteile des betreuten Wohnens. "Das heißt Hilfe zu haben, wenn es einem schlecht geht oder Unterstützung zu bekommen beim Geldeinteilen, Briefe schreiben oder Putzen."

LVR und LWL geben pro Jahr zirka 1,8 Milliarden Euro an so genannter Eingliederungshilfe für das Wohnen behinderter Menschen aus. Ein Platz im Heim kostet in NRW pro Tag durchschnittlich 100 Euro, die Betreuung im Betreuten Wohnen dagegen zwischen 50 und 70 Euro täglich. Seit dem 1. Juli 2003 - und zunächst befristet bis zum Jahr 2010 - sind LVR und LWL nicht nur für die Heimbetreuung verantwortlich, sondern sie zahlen auch die Kosten des Betreuten Wohnens behinderter Menschen.

"Längst nicht jeder behinderte Mensch braucht die umfassende Betreuung, die ein Wohnheim bietet. Im Gegenteil: Für viele bietet die eigene Wohnung zusätzliche Lebensqualität", sagte LWL-Direktor Dr. Wolfgang Kirsch. Behinderte Menschen sollten stärker mitreden, wenn es um ihre Wohnsituation gehe. "Wir wollen weiter umsteuern. Menschen mit Behinderungen sollen betreut zuhause leben, wann immer das geht und sie es wollen. Gleichzeitig muss die öffentliche Hand sparen wo es geht", so Kirsch.

Er betonte, dass weder die Qualität der Betreuung leide noch jemand gezwungen werde, aus dem Heim auszuziehen. Kirsch: "Wir wollen aber die Landschaftsverbände und damit die Städte und Kreise in NRW finanziell entlasten." Erstmals sei es 2006 überhaupt gelungen, die Durchschnittskosten für Hilfen beim Wohnen (Heim und betreutes Wohnen) unter 76 Euro pro Tag zu senken (2006: 75,98 Euro, 2005: 76,26 Euro). Langfristig könne man in NRW Kostenvorteile von rund 50 Millionen Euro pro Jahr erzielen, wenn alle Maßnahmen griffen. Beide Direktoren verwiesen auf die gute Zusammenarbeit mit der Freien Wohlfahrtspflege.

Menschen mit psychischen Behinderungen stellen nach Angaben von Kirsch mit 65 Prozent immer noch die größte Gruppe im Betreuten Wohnen. Der Anteil der geistig behinderten Menschen liege bei nur 18 Prozent. "Wir müssen weiter vor allem Menschen mit geistiger Behinderung und ihren Angehörigen anbieten, dass man mit entsprechender ambulanter Unterstützung selbstständig leben kann", sagte der LWL-Direktor.

Weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit steigt in Deutschland die Zahl der behinderten Personen mit Betreuungsbedarf Jahr für Jahr an, jährlich um rund 10.000 Personen, in NRW um zirka 2.000. Der medizinische Fortschritt und die moderne Betreuung tragen dazu bei, dass heutzutage erfreulicherweise auch viele sehr schwer behinderte Menschen ein normales Lebensalter erreichen.

Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL)

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 13.000 Beschäftigten für die 8,5 Millionen Menschen in der Region. Mit seinen 35 Förderschulen, 19 Krankenhäusern, 17 Museen und als einer der größten deutschen Hilfezahler für behinderte Menschen erfüllt der LWL Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, der durch ein Parlament mit 100 Mitgliedern aus den Kommunen kontrolliert wird.

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