Nach dem erfolgreichen Start im vergangenen Jahr ist dies bereits die zweite große Besatzaktion, mit der der Aalbestand in der Elbe gesichert werden soll. Hintergrund ist ein niedersächsisches Aalbesatz-Projekt der Gemeinschaftsinitiative Elbfischerei, koordiniert von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Besatzstationen sind die Elbufer und Nebengewässer, die permanent oder bei Hochwasser mit dem Elbstrom in Verbindung stehen. Hierzu gehören auch die Nebengewässer Krainke, Jeetzel, der Penkefitzer Bereich sowie Altarme und Haken der Elbe.
Erforderlich wird diese unterstützende „Bevölkerungspolitik“ unter anderem, da die Aalbestände seit 30 Jahren drastisch abgenommen haben – regional sogar um bis zu 90 Prozent. Gründe sind illegale Fischerei und die Verbauung der Gewässer, so dass die Aale ihre Lebensräume auf natürliche Weise nicht mehr erreichen. Läuft alles wie geplant, wandern die Elbaale in spätestens zehn Jahren dorthin zurück, wo sie selbst geschlüpft sind: In das Sargasso-Meer.
Die Projektkosten der Besatzaktion für 2007 liegen bei rund 50 000 Euro. Gefördert wird das niedersächsische Aal-Projekt zu etwa 60 % von der EU (FIAF-Programm) und dem Land Niedersachsen. Den restlichen Anteil tragen die Fischer, Angler, Fischereirechtsinhaber und ihre Förderer, die sich in der Gemeinschaftsinitiative Elbfischerei zusammengeschlossen haben.
Das niedersächsische Projekt erfolgt in Gemeinschaft mit entsprechenden Aalbesatzmaßnahmen in den Ländern des Elbeinzugsbereichs Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Berlin.