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Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz

Braugerstenmarkt braucht positive Preissignale

Kammervizepräsident Heribert Metternich beim Braugerstenseminar in Emmelshausen

(lifePR) (Bad Kreuznach, )
Rheinland-Pfalz war und ist auch immer noch eines der wichtigsten Braugerstenanbauländer der Bundesrepublik Deutschland. Für Heribert Metternich, Vizepräsident der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, Grund genug, an Landwirtschaft, Handel, Malz- und Brauindustrie zu appellieren, gemeinsam die Rahmenbedingungen für Braugerstenanbau zu stabilisieren und zu verbessern. Beim traditionellen Braugerstenseminar der Fördergemeinschaft Braugerste in Emmelshausen rief Metternich alle Beteiligten dazu auf, den in diesem Jahr gestoppten Rückgang der Anbauflächen als positives Zeichen zu werten und mit Zuversicht nach vorne zu blicken.

Bei einem Preisniveau von etwa 16 €/dt, so Metternich, hätten die Landwirte in Rheinland-Pfalz von 1992 – 1997 durchschnittlich 88.000 Hektar Braugerste angebaut. Die Kultur habe demnach in dieser Zeit wesentlich die Anbauplanung und die Einkommen der Betriebe vor allem in den Höhenlagen bestimmt. Mit der Absenkung des Preises auf etwa 12 €/dt einher ging von etwa 2000 bis 2005 die Reduzierung der Anbaufläche auf durchschnittlich knapp 75.000 Hektar pro Jahr. Es habe sich demnach schon in dieser Zeit auch ohne den Energiepflanzenanbau eine enge Beziehung von Preis zu Anbaufläche angedeutet. Preise von 10,5 € zur Ernte 2005 hätten dann viele Betriebsleiter veranlasst, sich in den Jahren 2006 und 2007 vom Braugerstenbau zu verabschieden. Verstärkt wurde dieser Trend noch durch schwache Erträge in 2005 und geringe Marktwarenanteile in Folge schwacher Sortierungen im Süden und Auswuchs durch Ernteverzögerungen im Norden. Die Stabilisierung der Anbaufläche von 54.000 Hektar in 2006 auf 56.000 Hektar in 2007 sei parallel zur Reduzierung der Stilllegungsfläche im Rahmen des Strukturwandels verlaufen; als Trendwende sei dies noch nicht zu werten.

Durch die mit 42 dt etwa 17 Prozent unter dem fünfjährigen Mittel liegende Erträge und Marktwarenanteile von knapp 50 Prozent wegen zu hoher Eiweißgehalte wurde in diesem Jahr der Braugerstenanbau erneut stark belastet. Für Vizepräsident Metternich Anlass genug sein in einem konstruktivem Dialog mit allen an der Wertschöpfung beteiligten Gruppen Qualitätskriterien und Abrechnungsmodalitäten neu zu justieren. Positiv erwähnte Metternich die Preisentwicklung in diesem Jahr mit einer Steigerungsrate von knapp 100 % für die freie Ware gegenüber der Ernte 2007. Vermerkt werden müsse aber auch, dass bei Weizenpreisen von 19 bis 20 €/dt und Futtergerstenpreisen von knapp 19 €/dt die Wettbewerbsposition der Braugerste bei einem Preis von knapp 22 €/dt trotz etwas geringer Produktionskosten noch nicht wesentlich gestärkt wird. Bewertet werden müsse bei diesem Preisvergleich allerdings auch immer die gehandelte Menge. Problematisch sei in diesem Jahr, dass viele Landwirte durch frühzeitige Kaufverträge für Sommergerste von 13,5 – 16,5 €/dt die hohen Preise nicht realisieren können, obschon sie das gegenüber dem Weizen und der Futtergerste deutlich höhere Marktwarenrisiko tragen müssen.

Zur Stabilisierung des Braugerstenanbaues bedürfe es demnach weiterer Anstrengungen. Dazu gehörten sicherlich die Nutzung des Züchtungsfortschrittes im Bezug auf agronomische und verarbeitungstechnologische Eigenschaften genauso wie die Verbesserung der Flächenstruktur, die Optimierung der Ernte- und Lagerlogistik so wie der Vermarktungsstrategie. Hier müssen auch die Landwirte durch Sortendisziplin und homogene marktfähige Partien ihren Beitrag leisten.

Ob in diesem Gesamtkonzept die Winterbraugerste dauerhaft einen Beitrag zur Rohstoffsicherung auch unter den Aspekten der veränderten Rahmenbedingungen und den Qualitätsansprüchen der Verarbeiter leisten kann und wird, sollte im Rahmen des Seminars beleuchtet werden. Eines sollte sie dabei aber sicher nicht sein, der Billigmacher oder Lückenbüßer in ertragsschwachen Jahren, sondern fester bester Bestandteil der Anbauplanung und Verarbeitung. Nur dann könne sie mit dazu beitragen, das Qualitätsbraugerste in Rheinland-Pfalz wieder die ihr gebührenden Flächenanteile bekommt und zur Sicherung der Rohstoffbasis der national und international bedeutende Malzindustrie und Brauwirtschaft, auf die auch die Landwirte stolz sind, zu sichern. Hilfreich, so Vizepräsident Metternich abschließend, wäre sicher auch ein Preissignal sowohl für Winter- als auch Sommerbraugerste, damit die Landwirte ihre Anbauplanung noch einmal überdenken und zumindest die sich aus der beabsichtigten Aufhebung der Stilllegungsverpflichtung ergebenden Flächenreserven mit Braugerste bestellen.
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