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Lange Uhren GmbH

A. Lange & Söhne – eine moderne Erfolgsgeschichte

(lifePR) (Glashütte, )
A. Lange & Söhne, der wohl berühmteste Name deutscher Feinuhrmacherei, ist 1994 auf die Bühne der Zeit zurückgekehrt. Damit endete eine über 50 Jahre dauernde Zwangspause für hochfeine mechanische Uhren aus Sachsen. Und eine moderne Erfolgsgeschichte begann: Heute zählen die Produkte der Traditionsmanufaktur aus dem Erzgebirge, wie früher schon einmal, zu den wohl begehrtesten der Welt. Die Legende ist wieder Uhr geworden.

Seit der Neugründung der Lange Uhren GmbH 1990 durch Walter Lange, den Urenkel des genialen Ferdinand Adolph Lange, entstehen unter den Händen der begabtesten Uhrmacher in Glashütte exklusive Armbanduhren, die den Vergleich mit den nobelsten Schweizer Marken nicht scheuen müssen. Denn sie transportieren nicht nur den Mythos vergangener Zeiten, sondern warten mit uhrmacherischen Merkmalen auf, die heute nur noch in Ausnahmefällen realisiert werden. Uhren, die Ferdinand Adolph Lange so gebaut hätte, wenn er heute leben würde.

Wer war Ferdinand Adolph Lange?

Ferdinand Adolph Lange, Begründer der deutschen Feinuhrmacherei im sächsischen Glashütte, wurde am 18. Februar 1815 in Dresden geboren. Er absolvierte eine Ausbildung zum Uhrmacher bei Johann Christian Friedrich Gutkaes, dem berühmten Hofuhrmacher und Schlosstürmer am Königlich-Sächsischen Hof in Dresden. Neben der Lehre besuchte er die Polytechnische Schule und lernte in den Abendstunden Englisch und Französisch. Im Jahr 1837, drei Jahre nach seiner Lehrzeit, reiste er mit einer Empfehlung seines Lehrmeisters Gutkaes in der Tasche nach Paris, wo er in die Dienste des berühmten Chronometermachers Josef Thaddäus Winnerl trat. Nach vier Jahren - er hatte es inzwischen zum Werkführer gebracht - verließ er Frankreich, um auch in England und der Schweiz Erfahrungen zu sammeln. In dieser Zeit füllte sich sein berühmtes Skizzen- und Wanderbuch mit Uhrwerks- und Detailzeichnungen und mathematisch fundierten Verhältnisberechnungen für Räder und Triebe. Dieses Buch zählte im Jahr 1990 - einer Magna Charta gleich - für Walter Lange zu den wichtigsten Erbstücken beim Neubeginn.

Nach seiner Rückkehr nach Dresden trat Adolph Lange wieder in die Dienste von Gutkaes, heiratete 1842 dessen Tochter Antonia und wurde Teilhaber im Betrieb des Schwiegervaters. Doch Lange war nicht nur ein begnadeter Uhrmacher, sondern auch ein gebildeter, tief religiöser und sozial denkender Mann. Die damals bittere Not im strukturschwachen Erzgebirge veranlasste ihn 1843 zum Handeln. In Briefen, Eingaben und Gesprächen warb er beim Königlich-Sächsischen Ministerium des Innern in Dresden für sein Projekt, in Glashütte eine Uhrenfabrikation aufzubauen.

Dafür erhielt er ein rückzahlbares Darlehen und verpflichtete sich im Gegenzug, 15 Jugendliche aus Glashütte zu Uhrmachern auszubilden. Die kleine, verarmte Stadt hatte ihre Blüte als Bergwerksort aufgrund der silberhaltigen "Glaserz"-Funde längst hinter sich, und war mit der Welt lediglich durch eine kaum befahrbare Straße und die einmal wöchentlich verkehrende Postkutsche verbunden. Lange richtete die erste Werkstätte ein, unterwies seine Lehrlinge, baute die Produktion auf, konstruierte gleichzeitig bessere Maschinen für die präzise Teilefertigung, führte Korrespondenz und erledigte die Buchhaltung.

Dieses anstrengende und schwierige, aber mutige Wagnis wurde belohnt, denn sein weitsichtiges Konzept nahm bald Gestalt an: neben seiner eigenen Firma wuchsen in Glashütte, dessen Infrastruktur Adolph Lange auch als Bürgermeister 18 Jahre lang entscheidend verbesserte, viele kleine Spezialwerkstätten für Steine-, Schrauben-, Räder-, Federhaus-, Unruh- oder Zeigerherstellung. Gehäusemacher, Vergolder, Guillocheure und drei weitere Manufakturen, die ihm teilweise zuarbeiteten, entstanden mit seiner Förderung, oft gegründet von Leuten, die zuvor durch seine Ausbildung gegangen waren. Hunderte von sicheren und gutbezahlten Arbeitsplätzen wandelten die Not bald in bescheidenen Wohlstand. Mit der von seinem theoriefreudigen Freund Moritz Grossmann 1878 initiierten Deutschen Uhrmacherschule (DUS) nabelte sich Glashütte sowohl in der praktischen wie auch in der theoretischen Ausbildung seines Nachwuchses völlig von der Schweiz oder Frankreich ab und festigte seinen Ruf als deutsches Zentrum der Feinuhrmacherei.

Als Adolph Lange am 3. Dezember 1875 mit nur 60 Jahren überraschend starb, hinterließ er seinen Söhnen und Enkeln nicht nur einen florierenden Betrieb und eine stolze Reihe internationaler Auszeichnungen, sondern der Region Glashütte eine sichere wirtschaftliche Zukunftsperspektive. Die Stadt hat ihm dafür ein Denkmal gesetzt. Seine Konstruktionen mit erstmals exakt berechneten Laufwerksteilen, einem neuen Gestellaufbau mit Dreiviertelplatine, der speziellen Glashütter Ankerhemmung und Kompensationsunruh, Feinreguliereinrichtungen oder Spiralen mit speziellen Endkurven repräsentieren den höchsten Standard der Uhrenfertigung. Die Präzisionsuhren von A. Lange & Söhne, darunter Stücke von größter Kompliziertheit, die heute bei Auktionen Höchstpreise erzielen, bewahren für die Liebhaber der mechanischen Zeitmessung die Philosophie eines Mannes, der Uhrengeschichte, aber auch ein Stück sächsische Geschichte mitgeschrieben hat.

Bis zu ihrer Enteignung nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte die Uhrenmarke A. Lange & Söhne zu den renommiertesten und begehrtesten der Welt. Mit dem Zusammenschluss der enteigneten Glashütter Firmen zu einem großen Kombinat, dem VEB Glashütter Uhrenbetriebe, im Jahr 1951 verschwand der stolze Name von den Zifferblättern, der Name A. Lange & Söhne wurde zur Legende in Sammlerkreisen.

Erbe einer alten Uhrmacherdynastie

Durch die deutsch-deutsche Wiedervereinigung im Jahr 1990 erhielt der nach Pforzheim übergesiedelte Walter Lange die Chance, die Erinnerung an das große Erbe seiner Familie wieder zu beleben. Bereits seit 1976 hatte er seine sächsische Heimatstadt regelmäßig besucht und Kontakte zu Glashütter Uhrmachern gepflegt.

Zusammen mit Günter Blümlein, damals Direktor der Uhrenfirma IWC International Watch Co. AG in Schaffhausen (Schweiz) gründete der mittlerweile 66-jährige die Lange Uhren GmbH - am 7. Dezember 1990, auf den Tag genau 145 Jahre nach der Ansiedelung seines Urgroßvaters im sächsischen Glashütte. Geschichte wiederholt sich zwar nicht, aber sie kennt Parallelen...

Zunächst stellte Walter Lange sein Unternehmen zur finanziellen Absicherung unter das Dach der Uhrengruppe LMH (Les Manufactures Horlogères), die im Sommer 2000 vom Schweizer Richemont-Konzern übernommen wurde. Dessen Uhrengruppe vereint einige der bedeutendsten Hersteller exklusiver Uhren, neben Lange auch IWC, Jaeger-LeCoultre, Baume & Mercier, Piaget, Vacheron Constantin und Officine Panerai. Als kleinste Uhrenmanufaktur innerhalb dieser Gruppe selbständig operierender Unternehmen, die in einem hartumkämpften Markt durchaus im Wettbewerb zueinander stehen, zielt Lange mit seinen uhrmacherischen Spitzenleistungen selbstbewusst auf das oberste Marktsegment.

Uhren, die Adolph Lange so gebaut hätte

In den hochmodernen Produktionsstätten in Glashütte fertigen heute 470 Mitarbeiter der Lange Uhren GmbH die exklusiven Werke der neuen Uhren von A. Lange & Söhne. Damit zählt das Unternehmen zum verschwindend kleinen Kreis jener Manufakturen, die ausnahmslos eigene Uhrwerke verwenden.

Die Produktion der Lange-Uhren erfolgt in kleinsten Serien, die dem hohen handwerklichen Aufwand entsprechen, den die Fertigstellung jeder einzelnen dieser Uhren verlangt. Derzeit können pro Jahr nur wenige tausend Uhren gefertigt werden.
Sie werden äußerst selektiv über ein weltweites Händlernetz von nur 143 Konzessionären mit 207 Verkaufspunkten vertrieben.

Die Lange-Uhren der Neuzeit sind in ihrer Gestaltung schlicht zurückhaltend, klassisch elegant, sie folgen einer gestalterischen Linie und sind homogen in ihrem Gesamtauftritt. Das gesamte Produktprogramm, das heute aus 25 unterschiedlichen Kalibern besteht, ist überschaubar und in seiner Noblesse von starkem Wiedererkennungswert.

Das "Flaggschiff" der Manufaktur, die LANGE 1, hat sowohl im Design als auch in der Technik neue Maßstäbe gesetzt. Diese Uhr mit ihrem dezentralen, asymmetrischen Zifferblatt und dem dazu maßgeschneiderten Uhrwerk überraschte bei ihrer Präsentation im Oktober 1994 die Fachwelt mit einem Feuerwerk an technischen Besonderheiten und verkörperte gleichzeitig die Lange sche Tradition. Sie wurde zum Symbol des Comebacks der großen Marke A. Lange & Söhne.

Die in dieser Uhr zum ersten Mal vorgestellte, so noch nie da gewesene Großdatumsanzeige, die gegenüber herkömmlichen Uhren gleicher Dimensionen eine etwa viermal so große Anzeigenfläche erlaubt, stellt eine Reminiszenz an die Traditionslinie Lange-Gutkaes dar: Sie erinnert gestalterisch an die 1841 von Johann Christian Friedrich Gutkaes gebaute digitalanzeigende Fünf-Minuten-Uhr in der Dresdner Semperoper.

Die Lange-Uhren der Neuzeit bekennen sich auch in Design und Qualität ihrer Uhrwerke zu ihrem großen uhrmacherischen Erbe: verschiedene Elemente der historischen Lange-Taschenuhren wie die Glashütter Dreiviertelplatine aus naturbelassenem Neusilber, der von Hand gravierte Unruhkloben, oder die mit gebläuten Stahlschrauben verschraubten Goldchatons für die Rubin-Steinlager des Räderwerks, geben ihnen ihr unverwechselbares Gesicht.

Qualität, Exklusivität, Innovation

In den verschiedenen Uhrenmodellen von Lange ticken einzigartige Uhrwerke, die in der Lange schen Konstruktionsabteilung entworfen werden. Fast alle Teile dieser exklusiven Uhrwerke, in der Summe mehrere Tausend verschiedene, werden in der Manufaktur gefertigt - beispielsweise Platinen, Brücken, Hebel, Federn, Räder und Triebe. Jedes Einzelteil erhält eine aufwändige Oberflächenveredelung. Dabei dekorieren die Lange schen Meisteruhrmacher selbst jene Flächen, die sich im fertig montierten Uhrwerk dem Auge des Betrachters entziehen. Die dafür notwendigen Werkzeuge und Halterungen werden in der eigenen Werkzeugbauabteilung angefertigt. Der Unruhkloben wird von Hand im freien Schnitt mit einer Gravur versehen und macht damit jede Lange-Uhr zu einem unverwechselbaren Einzelstück. Das Uhrwerk wird von den Lange-Uhrmachern montiert, in fünf Lagen sorgfältig reguliert und anschließend wieder auseinandergebaut. Dann erst erfolgt das letzte Finish der Einzelteile, diese werden nochmals gereinigt und - erst jetzt mittels der fein gebläuten Originalschrauben - wieder zu einem perfekten Uhrwerk zusammengesetzt. Bevor die Uhr die Manufaktur verlassen darf, wird sie einer mehrwöchigen strengen Prüfung unterzogen.

Zu den wichtigsten Zielen der Meisteruhrmacher von Lange zählen Qualität, Exklusivität und die Maximierung der Wertschöpfung im eigenen Haus durch den Einsatz neuer Technologien. Deshalb wurde im Oktober 2003 das neue Technologieund Entwicklungszentrum als inzwischen fünftes Gebäude der Manufaktur eröffnet. Mit ihm ging nach zehnjähriger Vorbereitungszeit auch ein Traum der Lange-Gründer Walter Lange und des 2001 viel zu früh verstorbenen Günter Blümlein in Erfüllung.

Bereits 1993 hatten die beiden Visionäre erste Ideen für eine eigene Herstellung von Unruhspiralen, dem Herz einer jeden mechanischen Uhr, entwickelt. Mehrere Lange- Spezialisten hatten sich seitdem intensiv mit den theoretischen Grundlagen und den technologischen Prozessen der Spiralherstellung befasst. Vom Ziehen des Drahtes bis zu einer Stärke von 0,05 Millimetern über das Walzen, Wickeln und Glühen bis hin zum Biegen werden sämtliche Arbeitsschritte für die Spiralen verschiedener Lange- Uhrwerke auf höchstem Qualitätsniveau jetzt im eigenen Haus ausgeführt. Erstmals zum Einsatz kam eine von Lange selbst entwickelte und hergestellte Unruhspirale im DOUBLE SPLIT, der im April 2004 präsentiert wurde.

Damit schloss sich auch historisch ein Kreis, hatte doch Richard Lange, der Sohn des Firmengründers Ferdinand Adolph Lange, bereits 1930 ein Patent für die "Metalllegierung für Uhrenfedern" angemeldet (Patent-Nr. 529945 vom 19. Februar 1930). Er hatte erkannt, dass durch die Beimischung von Beryllium in Nickel- Legierungen der große Nachteil der bis dahin gebräuchlichen Elinvar-Spiralen, zu geringe Elastizität und ungenügende Härte, ausgeglichen werden konnten.

Uhrmacherische Innovationen und anspruchsvolle Uhrwerks-Neuentwicklungen sind und bleiben auch für das weitere Wachstum der Manufaktur von entscheidender Bedeutung. Deshalb ist eine qualitativ hochwertige Ausbildung der Uhrmacher besonders wichtig. Mit dem Start der hauseigenen Lehrausbildung am 25. August 1997 stellte die Lange Uhren GmbH sicher, dass auch in Zukunft uhrmacherischer Nachwuchs für das Unternehmen zur Verfügung steht. Und knüpfte damit auch an alte Glashütter Traditionen an. Denn bereits 1878, zur Gründung der Deutschen Uhrmacherschule (DUS), gehörte die Firma Lange zu den ersten Förderern dieser Einrichtung.

Tradition neuester Stand

Heute - nur 17 Jahre nach der Neugründung - ist A. Lange & Söhne weltweit wieder eine der exklusivsten und bekanntesten Marken der internationalen Feinuhrmacherei. Als junges, erfolgreiches Unternehmen mit einer reichen Tradition befindet Lange sich in einem Spannungsfeld von Herkunft und Zukunft, das die Firmenphilosophie prägt. Lange ist innovativ, weil es der Tradition des Unternehmens entspricht, und traditionell, weil nur überlieferte Werte wie Perfektion, Leidenschaft und Menschlichkeit einer Erfindung Richtung und Sinn geben. Mit jedem neuen Modell versuchen die Lange schen Meisteruhrmacher mit den Werten der Vergangenheit die Uhr der Zukunft zu bauen. Bei Lange nennt man das: "Tradition neuester Stand".
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