Auf 50 Seiten wird in der handlichen Broschüre "Markt für Wohnimmobilien" deutlich wie stark differenziert sich die Preise für neue und gebrauchte Einfamilienhäuser, Eigentumswohnungen, Reihen- und Doppelhäuser sowie für Grundstücke in NRW momentan darstellen.
"Die wichtigste Rolle derzeit auf dem Markt haben sicherlich die Gebrauchtimmobilien übernommen", so Bernd Pütz, Pressesprecher der LBS West.
Die regionalen Ergebnisse für sich betrachtet schwanken sehr stark. Im Gebiet des RVR gibt es sehr große Spannen zwischen den einzelnen Orten. Bochum und Gelsenkirchen beispielsweise sind für Interessenten einer gebrauchten Eigentumswohnung deutlich günstiger als Dortmund und Recklinghausen. Die teuersten Pflaster sind mit 1.600 beziehungsweise 1.500 Euro pro Quadratmeter Mülheim und Essen.
In Düsseldorf, Wuppertal und Neuss müssen Interessenten für die eigene Wohnung noch tiefer in die Tasche greifen. Die Landeshauptstadt wartet mit Spitzenpreisen bis zu 4.000 Euro pro Quadratmeter in einer Neubauwohnung auf. Leicht gesunken sind dagegen die Preise für neue Reihenhäuser. Hier zahlen die Düsseldorfer 1,4 Prozent weniger als noch 2007, für ein vergleichbares Objekt gebraucht sogar 1,7 Prozent weniger.
Auch das Düsseldorfer Umland ist nach wie vor teuer. Meerbusch gilt als besonders beliebt. Das zeigt sich auch in den Preisen, die - entgegen dem Landestrend - um 8 Prozent anstiegen. Wer hier ein Reihenhaus bauen möchte, zahlt im Schnitt etwa 300.000 Euro.
Auf der anderen Seite des Rheins sieht die Situation ähnlich aus. Auch die Kölner zahlen in diesem Jahr mehr für neue Eigentumswohnungen als noch in 2007. Der Quadratmeterpreis stieg auf 3.250 Euro und damit um 3,5 Prozent an. Eigentumswohnungen aus dem Bestand liegen bei 2.625 Euro pro Quadratmeter. Damit stieg der Preis um 6,1 Prozent. Also sind die Kölner gebrauchten Eigentumswohnungen die teuersten in ganz NRW. Aachen und Bonn halten ihre Preise stabil.
In Münster zogen sie dagegen weiter an, während sie in Warendorf und Dülmen leicht sanken. Besonders leicht kommt man nach wie vor im Kreis Steinfurt in die eigenen vier Wände. In Münster zahlen Käufer im Mittel 230.000 Euro für ein neues Reihen- oder Doppelhaus, damit stieg der Preis um 2,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Preis für gebrauchte Eigentumswohnungen erhöhte sich um 2,9 Prozent auf 1.800 Euro. Neubauwohnungen kosten unverändert 2.150 Euro.
Dagegen sanken die Preise für gebrauchte und neue Reihenhäuser in Bielefeld. Anders dagegen in Gütersloh und Paderborn, wo Eigentumswohnungen heute teurer sind als im Frühjahr 2007.
Zum Teil deutlich zurückgegangen sind die Preise in Detmold. Ein Reihenhaus schlägt dort mit durchschnittlich 150.000 Euro zu Buche. Ähnlich entwickelt sich Herford. Minden hingegen hat den Preisverfall gestoppt und bleibt bei konstanten Werten.
Während sich die Preise für Neubauten seit dem vergangenen Jahr im Sieger- und Sauerland kaum verändert haben, sind gebrauchte Immobilien in einigen Städten heute etwas günstiger zu haben als vor Jahresfrist. Dabei bleiben Iserlohn und Lüdenscheid nach wie vor am teuersten. Mit 180.000 Euro ist das gebrauchte Reihenhaus hier das Kostspieligste in der Region. Die Durchschnittspreise für neue Eigenheime haben sich mit 190.000 Euro nicht verändert.
"Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass die Wohnungsmärkte sich immer differenzierter entwickeln. Selbst regionale Tendenzen werden immer kleinteiliger ", erklärt Pütz.