Weitere 70 Mitarbeiter mit Handicap haben ihren Arbeitsplatz beim Beschäftigungszentrum Karlsruhe gGmbH (BZKA), dem Integrationsbetrieb der Lebenshilfe. Nach dem schon seit zwei Jahren erfolgreich arbeitenden CAP-Lebensmittelmarkt der BZKA in der Weststadt wurde im März der zweite Markt in Bruchhausen eröffnet. Kontinuierlich wird auch der Bereich HWK-Wohnen ausgebaut. Bereits 250 Menschen mit Behinderung nutzen die differenzierten und gemeindenahen Wohnangebote der HWK. Doch der Bedarf ist ungebrochen. Gefragt sind vor allem Plätze im Ambulant Begleiteten Wohnen, einer Wohnform mit größtmöglicher Selbständigkeit.
Neue Wege geht die HWK auch in der Arbeit mit Freiwilligen. Bereits 25 Menschen engagieren sich ehrenamtlich in den Wohnheimen und tragen durch ihren Einsatz dazu bei, die Chancen auf Integration und Teilhabe auch der Bewohner zu stärken. Mit einem Appell an die Mitglieder des Vereins, sich auch künftig aktiv für die Teilhabechancen behinderter Menschen an der Arbeitswelt und am Leben in der Gemeinde zu engagieren, schloss Breh seinen Bericht. Oliver Müller von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Adjuvaris stellte dann den Jahresabschluss des Vereins vor und bescheinigte die ordnungsmäßige Geschäftsführung. Die Finanzen des Vereins sind in Ordnung und die wirtschaftliche Entwicklung positiv. Einstimmig entlastete daraufhin die Mitgliederversammlung den Vorstand.
Einen Überblick über den aktuellen Stand der Sozialplanung in Stadt und Landkreis gab dann Geschäftsführer Norbert van Eickels. Die durch die Verwaltungsreform neu verankerte Kommunalisierung der Behindertenhilfe biete Chancen und Risiken. Nach einer vehement geführten Kostendiskussion und intensiven Verhandlungen über Bedarfe sei man jetzt auf einem guten Weg. Konkrete Projekte bewiesen, dass bedarfsgerechte und bürgernahe Lösungen möglich sind. Erfreulich sei, so van Eickels, dass es nicht mehr ausschließlich um die Kostenentwicklung gehe. Gute Lösungen und neue Optionen gibt es bei der Planung neuer Werkstattarbeitsplätze. Intensiv wird derzeit über die Schaffung einer Integrativen Kindertagesstätte der Lebenshilfe und über die Gestaltung neuer Beratungsangebote verhandelt.
Als Herausforderung und zentrales sozialpolitisches Thema der kommenden Jahre bezeichnete van Eickels abschließend die Ausgestaltung der Leistungen für ältere und stärker pflegebedürftige Menschen mit Behinderung: „Die Lebenshilfe steht für gleiche Chancen für alle Menschen mit Behinderung im Land!“