Die Ausstellung verbindet zwei Welten, die einander bereichern und ergänzen: Sowohl Musik als auch Fotografie kommunizieren ohne Worte. Sie appellieren auf ihre Weise an Sinne des Menschen, wecken Emotionen und versetzen in Zustände von Euphorie, Trauer oder innerer Versenkung. In Kombination zeigen sie neue Perspektiven auf das jeweils andere Genre auf.
Entsprechend vielseitig ausgelegt ist das Portfolio der Ausstellung. Berücksichtigt werden alle Facetten der Musikfotografie von Konzertaufnahmen über sehr persönliche Künstlerporträts bis hin zu Reportagen mit spannenden Einblicken hinter die Konzert-Kulissen. Zu den ausgewählten Fotografen gehört unter anderem der legendäre US-amerikanische Musikfotograf Jim Marshall (1936-2010). Gezeigt werden insgesamt drei seiner Projekte: Aufnahmen des letzten Beatles Konzertes und der Rolling Stones Tour von 1972 sowie eine Sammlung von Fotografien rund um den "Summer of love" in der Haight Street, dem legendären Viertel in San Francisco.
Darüber hinaus bereichern Fotografen wie Glen Craig ("Ein Tag im Leben von Miles Davis"), Jürgen Schadeberg ( "Jazz in Südafrika") sowie Anton Corbijn mit einer Serie von Selbstporträts, bei denen er in verschiedene Rollen von verstorbenen Musikern schlüpft, die er mag oder mochte (beispielsweise als Frank Zappa, Janis Joplin und Elvis Presley ), das Leica Galerie Programm. Lois Hechenblaikner ergänzt das fotografische Musik-Konzept mit Aufnahmen über Liebhaber der Volksmusik und deren Konzertbesuche.
Hinzu kommen außerdem Fotoprojekte von Musikern, für die Fotografie zu einer zweiten Leidenschaft geworden ist. Zu ihnen zählen der englische Sänger und Songwriter Jamie Cullum, der Eindrücke seiner jüngsten USA-Tour im Juni 2014 fotografiert hat, und der Geiger Georges Yammine aus Katar. Er hat beim West Eastern Divan Orchestra mit Daniel Barenboim gespielt und dort Probenalltag und musikalische Momentaufnahmen fotografisch festgehalten. Weiterhin stellt der kanadische Rocksänger, Komponist und Fotograf Bryan Adams seine Fotostrecke "Wounded: the legacy of war" vor, eine Serie über verwundete Kriegsheimkehrer. Till Brönner, Trompeter, Sänger und Komponist, zeigt Porträts von Musiker-Kollegen und Freunden.
Abgerundet wird das diesjährige Ausstellungsprogramm durch die prämierten Fotostrecken aus den Leica Kulturprojekten. Neben der Gewinnerserie des Leica Oskar Barnack Preises 2014 werden auch der Preisträger des Leica Hall of Fame Awards 2013, René Burri, mit seiner Bilderserie "Die Deutschen" (aus den 1950er Jahren) sowie der diesjährige Preisträger Thomas Hoepker mit seinem Fotoprojekt "Wanderlust" (teNeues), einer Retrospektive seines herausragenden Lebenswerks, vertreten sein. Eine zusätzliche Sonderausstellung gedenkt der in diesem Jahr ermordeten deutschen Fotografin Anja Niedringhaus.