Neue Deutsche Animation: Filme und Diskussion
Die deutsche Animationsszene muss sich schon lange nicht mehr verstecken, denn es mangelt ihr nicht an interessanten Künstlern und kreativen Einfällen. So geht die DOK Leipzig-Reihe "Neue Deutsche Animation" in diesem Jahr auch bereits in ihre zehnte Edition. Aus diesem Anlass diskutieren anwesende Filmemacher über die Situation des Genres: Die Veranstaltung "Neue Deutsche Animation – Was ist los in Deutschland?" wird unter anderem folgende Fragen näher beleuchten: Gibt es eine deutsche Animationsszene, in der ein lebendiger Austausch an Ideen und Potenzialen stattfindet, oder kämpft jeder für sich allein? Welche Rolle spielen die Hochschulen? Warum finden so viele gute Filme kaum eine Auswertung außerhalb der Festivals und lohnt es sich überhaupt, in Deutschland Animation zu studieren? Der Termin: Samstag, 03. November um 12:00 Uhr im Polnischen Institut am Markt. Der Einlass ist frei.
Weitere Filmgespräche: "Let's Talk About Anima"
In Filmgesprächen zu den Wettbewerben des Vortages hat das Publikum an vier Tagen der Festivalwoche die Möglichkeit, sich mit anwesenden Regisseuren und anderen Interessierten über das aktuelle Animationsfilmprogramm in Leipzig auszutauschen. Die Termine: Mittwoch, 31. Oktober - Sonnabend, 03. November, 15:30 bis 16:30 Uhr.
Stellt Fragen: Das Internationale Panorama
Das "Internationale Panorama" mit den wichtigsten Filmen des letzten Jahres, die nicht im Wettbewerb platziert werden konnten, ist dieses Jahr in drei verschiedene Themenkomplexe unterteilt. Das erste Programm "Questions of Life 1: Personal Stories" widmet sich dem Leben in seinen facettenreichen persönlichen Ausprägungen: Geschichten von Obsessionen, persönlichen Wendepunkten und dem Über-Sich-Hinauswachsen. Das zweite Programm "Questions of Love and Desire" thematisiert das weite Feld der Liebe und der Leidenschaften: frech, grausam, tragisch – aber immer ehrlich. "Questions of Life 2: World in Disorder" schließlich zeigt Animationsfilme über verwirrte Zustände, in denen die Welt aus der Bahn zu laufen scheint, und über skurrile Situationen, in denen einfach alles auf dem Kopf steht ...
Special Screening: Der Anime-Film "The Girl Who Leapt Through Time"
Was fängt ein junges Mädchen wie Makoto Konno an mit einer Gabe, die es ihr ermöglicht, durch die Zeit zu "springen"? Sie ist 17, geht aufs Gymnasium, spielt lieber Baseball mit Jungs als mit anderen Mädchen zu tuscheln, so einiges gerät ihr ordentlich daneben und dann kommt auch noch die erste Liebe ins Spiel. Da erscheint diese Gabe gerade recht, um nicht mehr zu verschlafen, die verpatzten Bälle beim Baseball zu treffen, Unfälle zu verhindern und anderen bei der Liebe zu helfen, sie sich selbst aber vom Leib zu halten. So springt sie hin und her in der Zeit, ohne sich wirklich über die Bedeutung dieser Gabe bewusst zu sein, bis es fast zu spät ist. "The Girl Who Leapt Through Time" ist die erste Anime-Adaption des gleichnamigen Kultbuchs von Yasutaka Tsutsui (1965). Der Film erzählt die Geschichte nicht einfach nach, sondern greift sie 20 Jahre später neu auf. Der Regisseur, Mamoru Hosoda, gehört zur neuen Anime-Generation in Japan. Für "The Girl Who Leapt Through Time" holte er viele bekannte japanische Animekünstler in sein Team, die schon durch die Arbeit an anderen Produktionen wie "Prinzessin Mononoke" erste Meriten erworben hatten. Die Vorstellung läuft am Sonnabend, 03. November 2007, 22:00 Uhr im Astoria.
Meet the Artist: Raoul Servais
Raoul Servais zählt zu den interessantesten Filmemachern in Europa und wurde für seine Werke mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter auf Filmfestivals in Venedig, Cannes, Rom oder Oberhausen. Bereits 1966 erhielt er für seinen Film "Chromophobia" in Leipzig den Preis für Völkerfreundschaft und ist in diesem Jahr Mitglied der Internationalen Jury für Animationsfilm. Während des Leipziger Festivals wird Raoul Servais in einer Meisterklasse einige seiner Filme zeigen, über ihren Entstehungsprozess und seine künstlerische Arbeit sprechen sowie die von ihm entwickelte Tricktechnik "Servaisgraphie" erklären. Außerdem besteht für die Teilnehmer die Möglichkeit, sich für ihr eigenes Storyboard noch einige Tipps geben zu lassen. Die Veranstaltung findet in englischer Sprache und ohne Übersetzung statt. Termin: Donnerstag, 01. November 2007, 11.00 –13.00 Uhr, Polnisches Institut Leipzig
Animadok & Anima für Kids: Leipzig-Tradition
Auch das in Leipzig etablierte Programm Animadok, in dem Animation und Dokumentarfilm auf immer wieder überraschende und ungewöhnliche Weise fusionieren, findet in diesem Jahr bereits zum elften Mal statt und erfreut sich zunehmender Aufmerksamkeit. So widmen inzwischen auch andere internationale Festivals diesem in Leipzig geborenen Hybrid-"Genre" Sonderprogramme. Die Themen der zwei diesjährigen Animadok-Programme reichen von Problemen in der Pubertät über Leben unter der Armutsgrenze bis hin zu Krieg und Zerstörung. Ganz anders bei "Anima for Kids": Seit vielen Jahren haben die jungen Zuschauerinnen und Zuschauer mit diesem Programm einen festen Platz und ihr eigenes Forum im Leipziger Animationsprogramm. Kurze, phantasievoll erzählte Geschichten aus vielen Ländern können auch in diesem Jahr wieder vom jungen Publikum entdeckt werden.
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