Der Vortrag führt in die nördlichsten Siedlungen der Welt. Jahrhundertelang hat die kleine Inuit-Gruppe der Polareskimo dort völlig isoliert gelebt. Kontakt zur Zivilisation erhielten diese Menschen erst durch Robert Peary, der ihre Fähigkeiten für seine Nordpol-Expeditionen nutzte. Weitere Impulse folgten: die Gründung des Handelspostens Thule durch Knud Rasmussen, die Maßnahmen der dänischen Kolonialpolitik, der Bau der riesigen amerikanischen Air BaseŠ Was für eine Geschichte: in hundert Jahren von der Steinzeit in die Moderne!
Der Lüneburger Geographieprofessor ist durch seine Mitwirkung an der Reform des geographischen Unterrichts und an der Gestaltung entsprechender Schulbücher bekannt. Neben der Didaktik aber hat er immer auch fachwissenschaftliche Studien betrieben. Schwerpunkt waren zunächst die Tropen, speziell Afrika. Mehrfach hat er über diese Studien berichtet. In lebhafter Erinnerung sind z.B. die Vorträge über die Rassenpolitik in Südafrika oder über die Besteigung des Kilimanjaro.
In jüngerer Zeit hat er sich den Polargebieten zugewandt und sich schließlich mehr und mehr auf Grönland konzentriert, auf diese riesige Insel, die zu 90 % von Inlandeis bedeckt ist. Dort herrschen heute eiszeitliche Verhältnisse wie bei uns vor 20 000 Jahren.
Mehrfach ist Arnold Schultze bei seinen Reisen und Studien den Spuren der großen Forscher gefolgt: Fridtjof Nansen, Robert Peary, Alfred WegenerŠ Bei dem “Projekt Eismitte" z.B. hat er sich nicht auf die eigenen Ergebnisse und Erlebnisse beschränkt, sondern immer wieder auf die ebenso berühmte wie unglückliche Deutsche Grönland-Expedition Alfred Wegeners zurückgeblendet und dabei die Leistungen des Hamburger Meteorologen Johannes Georgi hervorgehoben. Im Rahmen des Alfred-Wegener-Symposiums in Bremerhaven hat er darüber berichtet.
In Nordgrönland ist er überraschend häufig auf die Spuren von Robert Peary gestoßen. Er hat dort Nachkommen von Peary gefunden und sie als Gesprächspartner erlebt.
Mit neuen technischen Möglichkeiten ist er den alten Expeditionen gefolgt: mit Robert Peary zum Nordpol, mit Roald Amundsen zum Südpol. Arnold Schultze gehört zu den wenigen Menschen, die auf beiden Polen der Erde gestanden haben.
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