Wo ist also der Aufschwung, wer profitiert hier ?
Eine Branche auf jeden Fall - die Stromkonzerne und die Stadtwerke.
Der Geschäftsführer der Stadtwerke Weimar, Helmut Büttner, bestätigt, dass zum 1. Juli eine Erhöhung der Strompreise vorgesehen ist. In Sondershausen müssen die Stromkunden, die keine Sondertarife haben, ab Juli durchschnittlich 1,8 Cent mehr pro Kilowattstunde bezahlen. In Saalfeld müssen sogar alle Kunden der Stadtwerke ab Juli 1,6 Cent mehr für eine Kilowattstunde zahlen. Hans-Joachim Trupp, Vertriebsleiter der Stadtwerke Saalfeld, begründet die Erhöhung mit gestiegenen Bezugskosten beim Einkauf der Energie. "Wir haben bereits zu Jahresbeginn eine Erhöhung der Strompreise beim zuständigen Wirtschaftsministerium beantragt - leider erfolglos", erklärt Trupp. Jetzt, da die Genehmigungspflicht ab Juli wegfällt, passe man die Preise an. Die Stadtwerke Apolda hatten zum 1. Januar bereits eine Erhöhung um etwa 9 Prozent beantragt. Mit der Begründung, die höheren Bezugskosten seien nicht nachweisbar, lehnte das Wirtschaftsministerium damals den Antrag ab. "Da die Genehmigungspflicht ab Juli entfällt, erhöhen wir die Strompreise zum 1. Juli um knapp 9 Prozent", sagt Sandra Küther, Geschäftsführerin der Stadtwerke Apolda. Betroffen seien nur Kunden, die keinen Vertrag zu Sonderkonditionen vereinbart haben. "Beim Rest haben wir die Preise bereits seit Anfang Mai erhöht, ebenfalls um etwa 9 Prozent", so Küther.
Das Ende der Preisgenehmigungspflicht durch die Länder sei gesetzlich festgeschrieben, sagt der Sprecher des Thüringer Wirtschaftministeriums Andreas Maruschke. In einem liberalisierten Markt sei staatliche Kontrolle nicht mehr zeitgemäß. Allerdings fordere das Ministerium eine strikte Trennung von Netz und Erzeugung, weil nur diese freien Wettbewerb ermögliche.
Wir empfehlen, den verantwortlichen Politiker das Einmaleins der Volkswirtschaft. Wenn man einen Oligopolen Markt, in Deutschland teilen sich vier große Stromkonzerne den Markt nach Belieben auf, liberalisiert, siehe Wegfall der Preisgenehmigung, dann gieße ich Öl in das Feuer der Preisbildung.
Aber unsere Energiepolitiker, allen voran Herr Gabriel, kümmert das wenig. Sie sonnen sich in immer kostenintensiveren Alternativenergien.
Drastisch erhöht haben sich auch die so genannten Nebenkosten für Heizung und für Warmwasser. Bundesbauminister Wolfgang Tiefensee (SPD) zufolge seien die etwa 50 Millionen Mieter in Deutschland seit 2002 von explodierenden Kosten für Heizung und Warmwasser betroffen, die insgesamt um mehr als 30 Prozent gestiegen seien. Tiefensee machte dafür als Ursache insbesondere die stark gestiegenen Energiepreise aus.
Bis 2006 hätten sich die warmen monatlichen Betriebskosten im Durchschnitt von 0,81 Euro auf 1,07 Euro je Quadratmeter erhöht, besagt der Wohngeld- und Mietenbericht 2006 des Bundeskabinetts. Beispielsweise bei einer 70-Quadratmeter-Wohnung bedeutet das einen Anstieg um rund 18 Euro auf 75 Euro.
Aber gut das die Konjunktur brummt.
Das die Politik sinnvoll eingreifen kann, zeigt sich bei den Roaminggebühren für Mobilfunkgespräche.
Aber in Deutschland sind sich die Herren von Politik und Oligopolindustrie scheinbar wieder zu einig.