Die in Deutschland als "Hottentotten" bekannte Völkergruppe der Khoekhoen (sprich: Koikoin) lebt in Namibia und Südafrika. Die Ausstellung zeigt Geschichte, Leben und Alltag der Khoekhoen seit dem 17. Jahrhundert über die Zeit der niederländischen und deutschen Kolonisation bis heute. Sie erinnert damit an die Niederlage der Khoekhoen Namibias (Groß-Nama) in ihrem Freiheitskrieg 1903–08 gegen die deutsche Kolonialherrschaft. Die deutsche "Schutztruppe" inhaftierte die meisten Nama in Konzentrationslagern, in denen auch Kinder Zwangsarbeit verrichten mussten. In diesen Lagern herrschten schlechte klimatische, wohnliche und hygienische Bedingungen, die – gepaart mit Mangelernährung – zu meist tödlichen Erkrankungen führten. Gemäß der UN-Konvention von 1948 werden diese Handlungen heute als Völkermord eingestuft, ähnlich dem an den Herero. Historiker schätzen, dass über die Hälfte der damals etwa 20.000 Nama ums Leben kam.
Die Ausstellung stellt die Khoekhoen jedoch nicht nur als Verfolgte dar, sondern zeigt ihre bemerkenswerten kulturellen Leistungen, die sie in ihrer über 2000-jährigen Geschichte vollbracht haben. Traditionelle Behausungen, Musikinstrumente, kunstvoll gearbeiteter Perlenschmuck, aber auch farbenprächtige Patchwork-Stoffe aus heutiger Zeit geben einen Einblick in die Lebensweise der Nama.
Eintritt: € 7,-/5,-. Katalog: € 29,90
Ausstellungsort : Linden-Museum, Stuttgart Hegelplatz 1, 70174 Stuttgart
Nähere Informationen zu allen Ausstellungen www.lindenmuseum.de
Öffnungszeiten Dienstag bis Sonntag, 10 bis 17 Uhr Mittwoch, 10 bis 20 Uhr
Montag geschlossen
Führungsanmeldung für Gruppen Dienstag, 13 – 17 Uhr / Mittwoch, 9 – 14 Uhr
Führungsgebühr Privatgruppen: € 70,-/Std. zzgl. ermäßigtem Ausstellungseintritt pro Teilnehmer