ÖKO-TEST hat 15 Bettdecken in Labore geschickt. Geforscht wurde nach Rückständen aus den oben genannten chemischen Verbindungen.
Zwölf Bettdecken enthielten Schafschurwolle und Kamelhaar, zwei waren mit Kaschmir gefüllt. Als Vergleichsgröße wurde eine Bettdecke mit pflanzlicher Bio-Baumwollfüllung getestet. Ausgewählt wurden sogenannte Ganzjahresdecken mit einem mittleren Wärmegrad in der Standardgröße 135/140 x 200 Zentimeter und einer Preisspanne von ca. 100,– € bis 350,– €.
Die Journalisten von ÖKO-TEST waren aber nicht nur an den gesundheitlichen Aspekten interessiert. Sie prüften auch die Faserqualität der Füllmaterialien. Dafür ließ ÖKO-TEST die Bettdecken-Füllungen mikroskopisch untersuchen. Befinden sich hochwertige und feine Tierhaare in den Naturdecken oder auch grobe Fasern? Wurde Kamelhaar sorgfältig entgrannt?
Pestizide & Co. – Sind Naturhaardecken gesundheitlich unbedenklich?
Um Tierhaare als Füllmaterial aufzubereiten, können diverse chemische Stoffe zum Einsatz kommen. Im Einzelnen sind das:
- Pestizide: Sie sollen Wolle gegen Mottenbefall schützen.
- halogenorganische Verbindungen: Ihr Einsatz kann Wolle waschbar machen und als Rückstand in der Faser verbleiben.
- chlorierte Verbindungen: Diese finden sich häufig in der Verpackung.
- Formaldehyd: Kann als Rückstand aus der Textilverarbeitung im Oberstoff vorkommen.
- Optische Aufheller: Sie sollen die Oberstoffe hell und weiß aussehen lassen.
- Nonylphenolethoxylate: Es handelt sich um Tenside aus industriellen Waschmitteln.
Das Testergebnis von ÖKO-TEST
Bei den Tierhaar-Naturdecken zählen diese Produkte zu den Testsiegern: Die Wellness Zirbe Ganzjahresdecke von der Hefel Textil GmbH. Dann die„Cammello“ Kamelflaumhaar-Leicht-Bettdecke von Allnatura. Die Firma Prolana überzeugte mit der Vier-Jahreszeiten-Steppdecke Cesana Schafschurwolle und Purnatour mit ihrer Ganzjahres-Bettdecke Schurwolle, naturbelassen.
Drei Bettdecken enthielten das Prädikat „gut“. Sechs Produkte erreichten ein befriedigendes Gesamtergebnis. Die OBB Naturhaardecke Merinoline Mono ist nicht mehr empfehlenswert und bekam die Bewertung „ausreichend“.
Viermal wurden Pestizide und Permethrin nachgewiesen, zweimal lagen die Werte in einem Messbereich, der zur Abwertung führte. Am stärksten betroffen war das F.a.n. Kaschmir Steppbett. Die Ergebnisse lassen allerdings auf Verunreinigungen schließen, nicht auf gezielte Behandlung mit den kritisierten Stoffen.