Große Röntgengeräte, die von der Decke schweben und wuchtige Röhren eines Magnetresonanztomographen, kurz MRT, können zugegeben ganz schön angsteinflößend wirken. Ihrem Schein zum Trotz sind sie aber ganz harmlos. Dennoch ist jede Menge Einfühlungsvermögen von Seiten des Fachpersonals gefragt. Die Kinder können sich deshalb die Geräte im Vorfeld ganz genau anschauen, und die Ärzte nehmen sich besonders viel Zeit, um alle Fragen zu beantworten. Für ein zusätzlich sicheres Gefühl, dürfen die Eltern bei vielen Untersuchungen auch mit im Raum bleiben.
Typische Erkrankungen im Kindesalter sowie Unterschiede der kindlichen Anatomie im Vergleich zu der eines Erwachsenen erfordern eine besondere Expertise und Vorgehensweise von Seiten der Experten. „Der Körper des Kindes befindet sich noch mitten in der Entwicklung. Viele Organe sind daher noch sehr klein“, erklärt Dr. Michael Mansour, Leitender Arzt für Kinderradiologie und Leitender Oberarzt der Klinik für Radiologie am Klinikum Lüdenscheid. Kinder reagieren außerdem viel empfindlicher auf Strahlen. Deshalb wird eine Computertomographie (CT) aus Gründen des Strahlenschutzes nur im Bedarfsfall eingesetzt. „Letztlich müssen wir hier aber immer eine Einzelfallentscheidung treffen“, erklärt Dr. Michael Mansour.
Neben den bekannten Röntgenuntersuchungen, die oft bei Knochenbrüchen eingesetzt werden, ist die klassische Sonografie (Ultraschall) ebenfalls besonders gefragt. Mittels Schallwellen können beispielsweise Untersuchungen der Hüftgelenke und Nieren getätigt sowie Harnwegsinfekte diagnostiziert und den Ursachen wiederkehrender Bauchschmerzen auf den Grund gegangen werden. Ein weiteres etabliertes Verfahren ist der Einsatz des Magnetresonanztomografen (MRT). Über ein Magnetfeld lassen sich fast alle Regionen des Körpers abbilden, darunter das Gehirn, die Wirbelsäule oder Organe und Muskeln. Die enge Zusammenarbeit und der regelmäßige Austausch mit den Ärzten der Kinderklinik im Klinikum Lüdenscheid, unter der Leitung von Dr. Bernhard Köster, schaffen eine optimale Behandlungssituation für die kleinen Patienten und deren Eltern.
In der Kinderradiologie werden Säuglinge und Kleinkinder bis hin zu jungen Erwachsenen behandelt und untersucht. Für ambulante Untersuchungen wird auch eine Sprechstunde angeboten. Das geschulte und erfahrene Personal kennt sich mit der Anatomie eines „wachsenden“ Körpers bestens aus und verfügt über ein spezielles Wissen, das die Untersuchung bei Kindern erfordert. Jährlich werden hier mehrere Tausend kleine Patienten, sowohl stationär als auch ambulant, untersucht. „Wir freuen uns hier am Standort Lüdenscheid besonders jungen Patienten solche Behandlungsmöglichkeiten bieten zu können. Mit den Kinderärzten im Haus erfüllen wir beste Voraussetzungen für eine schonende und sichere Diagnostik“, sagt Prof. Dr. Heiko Alfke, Direktor der Klinik für Radiologie am Klinikum Lüdenscheid.
Jedes Jahr werden in der Klinik für Radiologie über 80.000 Untersuchungen durchgeführt, die meisten davon sind so genannte konventionelle Röntgenuntersuchungen. Aber auch spezielle Untersuchungen wie zum Beispiel jährlich rund 7.000 Magnetresonanztomographien. Darüber hinaus bietet die Klinik mit der interventionellen Radiologie moderne bildgestützte Therapieverfahren an. Damit können ohne operative Eingriffe viele Erkrankungen minimal-invasiv behandelt werden. Die Radiologie am Klinikum Lüdenscheid bietet dafür alle modernen therapeutisch-radiologischen Leistungen auf höchstem Niveau an.