Der Einsatz marktkapitalisierungsgewichteter Indizes, wie z. B. der klassischen MSCI-, STOXX- Indizes oder des DAX ist bei Investoren weit verbreitet.Empirische Untersuchungen belegen jedoch, dass das Marktkapitalisierungsgewicht und damit der Preis einer Aktie allein tatsächlich kein angemessener Maßstab für die ökonomische Bedeutung einer Aktiengesellschaft ist. Suboptimale Performanceergebnisse marktkapitalisierungsorientierter Anlagestrategien sind die Folge. Ursache für die langfristigen Renditenachteile ist ein regelmäßig zu hoher Anteil überbewerteter Branchen und Titel; vice versa sind unterbewertete Aktien entsprechend unterrepräsentiert.
Auf die Eliminierung derartiger Nachteile ist der Lösungsansatz von Research Affiliates (RAFI), der amerikanische Gesellschaft des renommierten Kapitalmarktexperten Prof. Robert Arnott, ausgerichtet. Das Indexgewicht eines Unternehmens wird nicht mehr abhängig vom Marktwert festgelegt, sondern ausschließlich auf Basis der vier gleichgewichteten fundamentalen Faktoren:
- Umsatz,
- Cash-flow,
- Dividende und
- Buchwert.
Diese voneinander weitgehend unabhängigen fundamentalen Kennzahlen werden jährlich den Unternehmensbilanzen entnommen und gemäß folgender Methodik einbezogen:
1. Für jede Aktie werden die Werte der einzelnen fundamentalen Faktoren in Relation zur Summe der Werte des definierten Universums ermittelt.
2. Der Durchschnitt der Werte ergibt einen spezifischen Composite-Wert.
3. Alle Aktien werden nach der Höhe des Composite-Wertes sortiert.
4. Mittels Indexierung erfolgt die Festlegung der Indexgewichtung jeder einzelnen Aktie.
5. Eine Rebalancierung erfolgt einmal jährlich.
Auf Sektorebene führt die fundamentale Indexierung zu einer Sektorallokation entsprechend langfristiger, aus den Bilanzen abgeleiteter ökonomischer Trends und reduziert unerwünschte Blasenbildungen.
"Ein weiterer Vorteil ist die variierende antizyklische Entwicklung des "Value- Charakters" über verschiedene Börsenphasen hinweg: In Übertreibungsphasen, wie z.B. der TMT-Blase bis März 2000, gewichten die fundamentalen Indizes deutlich Value-orientierter als die marktkapitalisierungsgewichteten Pendants", so Andreas Körner, Geschäftsführer der MAINTRUST Kapitalanlagegensellschaft mbH. "Dagegen sinkt die durchschnittliche relative "Value-Ausrichtung" in normalen Börsenphasen.
Darüber hinaus festigt die auf fundamentalen Faktoren beruhende Einbeziehung auch wachstumsorientierter Werte die Überlegenheit relativ zu vielen traditionellen Investmentansätzen. Fundamentale Indexierung blendet zu keinem Zeitpunkt vermeintliche Wachstumswerte des Universums kategorisch aus und hat somit das Potential, sowohl "Growth-" als auch langfristig erfolgreiche "Value- Ansätze" outzuperformen (s. Abbildung 1).
Der Fonds wird in Anlehnung an den FTSE RAFI Europe Index TR Gross gemanagt. In der Vergangenheitsbetrachtung der Jahre 2000 bis 2007 zeigt sich eine konsistente Outperformance gegenüber dem Referenzindex MSCI Daily TR Gross Europe bei gleichzeitig verringerter Volatilität (vgl. nachfolgende Tabelle).
Dies lässt auch zukünftig eine langfristige Outperformance marktkapitalisierungsgewichteter Indizes bei einer verbesserten Risiko/Ertragsstruktur erwarten.
Vergleichsweise geringe Verwaltungsgebühren von 0,9 Prozent p.a. und eine im Vergleich zu aktiv gemanagten Investmentansätzen geringe Umschichtungshäufigkeit innerhalb des Fonds führen zudem zu einer im Vergleich sehr günstigen und effizienten Kostenstruktur.
Bereits seit Januar 2007 verwaltet MAINTRUST, als erster Anbieter des Fundamental Indexing Konzeptes in Deutschland, den nach dem gleichen Konzept gemanagten MAT Fundamental Japan für japanische Aktien (WKN 848 412). Mit diesem Fonds konnte seit Auflage eine Outperformance von 4,56 % per Ende März 2008 gegenüber dem Referenzindex (Topix) erzielt werden.
Der Nomura-Konzern hält eine strategische Beteiligung an Research Affiliates und verwaltet per Ende 2007 ein Volumen von über 1 Mrd. EUR nach dem Ansatz der fundamentalen Indexierung.