Als erster Brite in der über neunhundertjährigen Geschichte führte Bertie diesen ältesten der geistlichen Ritterorden fast zwei Jahrzehnte lang. Dank seines Engagements konnte die Anzahl der diplomatischen Beziehungen auf über 100 erhöht und die Tätigkeiten in über 120 Staaten ausgeweitet werden. Heute gehören weltweit rund 12.000 Mitglieder zu dem in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts in Jerusalem gegründeten Orden, davon rund 600 in Deutschland.
Der neue 79. Großmeister des Malteserordens wird am 11. März von dem nur zu diesem Zweck zusammentretenden "Großen Staatsrat" des Ordens auf Lebenszeit gewählt. Er muss dem Stand der sogenannten Professritter des Ordens angehören, die seinen innersten Kern bilden und kirchenrechtlich Laienbrüdern in anderen Orden vergleichbar sind. Sie legen, wie alle Ordensleute der katholischen Kirche, die drei Gelübde von Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam ab.
Die dienstältesten Professritter gehören dem Großen Staatsrat ebenso an wie die Mitglieder der in Rom residierenden Ordensregierung, des sgn. "Souveränen Rates", und Vertreter der nationalen Gliederungen des Ordens, die diesen in 45 Ländern der Erde repäsentieren. Außerdem gehört der Ordensprälat, der den Rang eines Titularerzbischofs hat und der das Oberhaupt der dem Orden angehörenden Priester ist, zu den 58 Wählern, unter denen auch vier Deutsche sind. Die Wahl, die im größten Saal des auf dem Aventinhügel Roms liegenden Prioratssitz stattfindet, kann man sich mithin wie eine "kleine Papstwahl" vorstellen, an der Vertreter der ganzen Welt teilnehmen.
Der Name des gewählten Ritters wird dann bekanntgegeben, wenn er dem Hl. Vater mitgeteilt worden ist. Ab dann nimmt der neugewählte Großmeister seine doppelte Funktion als Oberhaupt eines religiösen Ordens und Staatsoberhaupt des Völkerrechtssubjekts Malteserorden mit dem doppelten Titel "Eminenz und Hoheit" wahr.Über den Ausgang der Wahl werden wir informieren.