„Natürlich war meine Zeit in Bad Brückenau außergewöhnlich – insbesondere durch die mit Corona verbundenen Herausforderungen. Gleichsam habe ich die Zeit als sehr, sehr angenehm erlebt. Dieses positive Gefühl, das einen erfüllt, wenn man das Haus betritt, das empfinden nicht nur unsere Patienten – wie wir aus den Rückmeldungen wissen; das habe ich genauso empfunden: diese herzliche Weckbecker-Atmosphäre, für die das Haus schon Anfang der 1990er Jahre bekannt war.“
Der Abschied hat nicht nur für Dr. Rainer Matejka eine besondere Bedeutung. Auch für das Team der Malteser Klinik von Weckbecker stellt der Wechsel an der ärztlichen Spitze der Klinik zum ersten Juli 2023 im nordbayerischen Bad Brückenau ein wichtiges Ereignis da. Mit der neuen Chefärztin Dr. Susanne Esche-Belke aus Berlin beginnt eine neue, vielversprechende Ära für die Klinik und ihre Patienten.
Seit über 60 Jahren zählt die Fachklinik für Naturheilverfahren zu einer der führenden Fastenkliniken Europas. Im Rahmen u.a. der gesetzlich stationären Rehabilitation und Vorsorge steht hier seit jeher der Mensch in seiner Gesamtheit und Individualität im Mittelpunkt. Dabei reicht das Therapiespektrum von Prävention bis hin zur Weichenstellung für einen gesunden Lebensstil und Behandlung diverser chronischer Erkrankungen, wie Arthrose und andere orthopädische und rheumatische Erkrankungen, Bluthochdruck, Diabetes II, Erschöpfung, Schmerzsyndrome. Bis heute fühlen sich alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den traditionellen Werten des Gründers und Namensgeber der Klinik, Dr. med. Erich von Weckbecker, verbunden.
„Wie der Kollege Matejka habe ich in der Notfallmedizin angefangen“, stellt sich Dr. Susanne Esche-Belke vor. „Später habe ich lange in einer Internistischen und Chirurgischen Abteilung auf der Notaufnahme gearbeitet. Dort kamen die Patienten mit Herzinfarkten und anderen Notfällen an. Besonders in diesen Akutsituationen ist mir dann bewusst geworden, wie wichtig es ist, Angst zu nehmen und vertrauensvollen Beistand zu leisten. Sich gut aufgehoben zu fühlen, beeinflusst auch den klinischen Verlauf.“
Wie ihr jetziger Vorgänger erlebte die Fachärztin für Allgemeinmedizin, dass bei vielen chronischen Erkrankungen die üblichen Standardtherapien an der eigentlichen Ursache wenig änderten. „Das weckte früh einen gewissen Detektiv-Sinn in mir: Wie lebt jemand? Was hat er für eine medizinische Vorgeschichte? Was liegt in den Genen, was am Lebenswandel? All‘ diese Verbindungen herzustellen – heute sagt man: ,Den Patienten ganzheitlich zu sehen‘ – brachten mich rasch in Kontakt mit der Naturheilkunde.“ Ende 2016 verzichtete Dr. Susanne Esche-Belke für „ihre ganzheitliche Medizin“ auf die Kassenzulassung, gründete in Berlin eine Privatpraxis. 2019 entstand daraus die erste „OnlinePraxis für integrative Gesundheit und Hormonbalance“. So konnte sie fortan per Videosprechstunde bundesweit tätig sein. „Damals kamen gleich ganz viele englischsprachige Patienten auf mich zu und fragten mich, ob ich ihr ,holistic doctor‘ sein könnte. Mir gefällt dieser Begriff, denn er beschreibt, was ich mache: mit Hilfe der integrativen Medizin, der klinischen Naturheilkunde den einzelnen Patienten ganzheitlich aus 360 Grad zu betrachten und passende Bausteine zu finden, die individuell helfen können.“
Der Ruf der Malteser Klinik von Weckbecker holt die Privatärztin jetzt in den Rahmen der gesetzlichen Patienten-Versorgung zurück. „Leider kann ich nicht mehr Doktor von Weckbecker kennenlernen. Aber ich übernehme vom Kollegen Matejka ein wirklich ausgezeichnet eingestelltes Team. Genau das hat mich bereits bei meiner Vorstellung so angesprochen – diese geballte, 60jährige Erfahrung. Hier arbeiten Menschen, die wissen, wie die Dinge funktionieren.“
Zentraler Therapie-Baustein wird dabei auch in Zukunft aus Sicht der Ärztin das Fasten bleiben: „Dank der datenbasierten, wissenschaftlichen Naturheilkunde lernen wir immer mehr über die positiven Effekte des Heilfastens. Es ist das absolute Reset-Programm, um einen, aus den Fugen geratenen Stoffwechsel wieder zum Neustart zu bewegen. Das sagen uns inzwischen nicht nur Diabetologen, sondern auch Kardiologen, Orthopäden und Neurologen“, schwärmt Dr. Susanne Esche-Belke.