„Im Grunde dreht sich heute beim Bauen doch alles um Flexibilität und Qualität", sagt Tim Westphal. Günstig zu bauen, bei hoher Qualität, war Bauherren schon immer wichtig, Flexibilität ist neu hinzugekommen: „Das liegt vor allem am verstärkten Zuzug vom Land in die Stadt und der Knappheit der bebaubaren Flächen. Hier sind intelligente Baukonzepte gefragt. Bei wenig Platz wird die Anpassbarkeit an sich ändernde Nutzeranforderungen wichtiger denn je. Hinzu kommt ganz aktuell: die Unterbringung der vielen ins Land strömenden Flüchtlinge. Auch ihnen muss schnell eine menschenwürdige Unterkunft geschaffen werden, erklärt er. Das alles erfordere eine große Anpassungsfähigkeit von Immobilien und ließe sich mit flexiblen Systemen, die schnell auf- und wieder abgebaut werden können, sehr gut umsetzen.
Tim Westphal ist studierter Architekt und arbeitete nach dem Diplom ab 2000 für verschiedene Architektur- und Ingenieurbüros. Seit 2011 ist er Teamleiter bei der Zeitschrift DETAIL. Er beschäftigt sich seit über zehn Jahren mit den verschiedenen Trends und Strömungen beim Bau von Immobilien. Der Modulbau werde aktuell eine der Erfolgsgeschichten der Branche und müsse insbesondere vom Containerbau deutlich abgegrenzt werden – wenn auch die Anbieter häufig die gleichen seien. „Container sind sinnvolle, temporäre Zweckbauten, gut zu nutzen für kurzfristige, schnelle Lösungen", so Westphal. Modulbauten hätten, zu Recht, ein anderes und besseres Standing.
Diesen Imagewechsel hat sich die Modulbaubranche hart erarbeitet. Der Modulbau ist heute für alle Zwecke einsetzbar – vom Krankenhausbau über Produktions- oder Bürogebäude bis hin zum privaten Wohnungsbau. Abstriche müssen weder bei der Ausstattung noch bei Gestaltung oder Energieeffizienz gemacht werden. „Der Modulbau steht konventionellen Bauweisen in der Qualität und Individualität in nichts mehr nach", stellt Westphal heraus. Modulare Bauten, wie beispielsweise als rasterbasierte Holzkonstruktionen ausgeführt, sind ernstzunehmende Alternativen zum konventionellen Mauerwerksbau oder zur Stahlbetonkonstruktion. „Da hat die Branche ordentlich aufgeholt." Zudem basiert der Modulbau auf relativ leichten Systemen, was auf schwierigem Baugrund eine überzeugende Alternative bedeutet. Der wetterunabhängige hohe Vorfertigkeitsgrad verkürzt zudem die Bauzeiten auf der Baustelle, was hilft die Kosten zu senken. „Das ist allerdings nicht zwingend so", schränkt Westphal ein. „Je nach Individuali-sierungsgrad und Ausstattungsmerkmalen, kann auch ein Modulgebäude relativ teuer werden."
Bauherren und Planer, die vor der Entscheidung für eine Bauweise stehen, überlegen gemeinsam, welche Bauweise unter den individuellen Vorgaben das Beste ist. Tim Westphal rät, sich für die Entscheidung Zeit zu nehmen: „Wer sich schon früh bewusst Gedanken zur Konstruktion macht und mit der notwendigen Planungstiefe und Genauigkeit arbeitet, kommt zur individuell optimalen Lösung und spart letztlich Zeit und Geld. „Schnell-Schnell in der Planung darf es daher nicht geben. Ein effizientes und schnelles Bauern allerdings schon. Und da kann der Modulbau durchaus ganz vorn mitspielen", ist er überzeugt.
Tim Westphal moderiert die Veranstaltung Modulbau 2016 - Jahrestagung für Bauherren und Bauherrenvertreter am 1. und 2. März 2016 in Frankfurt-Mörfelden. Die Fachtagung mit Top-Praxisbeispielen von Bauherren, u.a. > Europas größtes Modullabor; F. Hoffmann-La Roche > Terminsichere Schulbestand-sanierung; Stadt Basel > Erweiterung im laufenden Betrieb; Best Western Queens Hotel > Ein Modulgebäude auf Reisen; Deutsche Botschaft/Afghanistan
Weitere Informationen und Anmeldung unter www.management-forum.de/modulbau oder telefonisch bei Elisabeth di Muro unter 08151-2719-0