Orientierung in einer schwierigen Welt
Ein brüchiges Gleichgewicht zwischen hellen und dunklen Mächten, ein schicksalhaft drohender Krieg, der den sicheren Untergang der bisher bekannten Welt nach sich zieht, und die Sehnsucht der Menschen, sich irgendwo und irgendwie in dieser feindlichen Umgebung zurechtzufinden – was die fantastische Literatur seit ihren Anfängen bewegt, findet seinen kreativen Niederschlag auch im letzten und abschließenden Band des „Liber Bellorum“.
Doch rücken die großen Fragen und Themen der „Dark Fantasy“ zunehmend in den Fokus auch der alltäglichen Wahrnehmung, wo die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwimmen und jede Entscheidung Folgen hat, die man lange Zeit für unvorstellbar hielt. Mit ihrer Trilogie um ein ungleiches Brüderpaar inmitten magischer Auseinandersetzungen hat sich Warda Moram nicht nur einen Kindheitstraum erfüllt. „Liber Bellorum“ steht auch für eine Welt, die uns näher ist, als wir manchmal zuzugeben bereit sind. So eröffnet sie Interpretationsspielräume, damit sich jeder Leser die Geschichte zu einer ganz persönlichen, einzigartigen Erfahrung machen kann.
Grenzen und Grauzonen
„Der Grat zwischen Licht und Dunkel ist schmal. Und genau dort an der Grenze, wo die grauen Schatten herrschen, endet die Vergangenheit und beginnt die Zukunft. Gegenwart ist eine Illusion, die Faszination des Moments hat sie geschaffen. Doch wird jeder Moment, im selben Augenblick, in dem er passiert, Teil der Vergangenheit, die uns immer wieder einholt.“ – Das fiktive Eingangszitat aus der Chronik des Leviathan nimmt den Faden der vorherigen beiden Bände auf und spinnt ihn fort bis zu „Asche und Phönix“, wo sich das Schicksal der beiden Brüder erfüllt. Was am Anfang noch relativ eindeutig schien – hier der zögerliche und gutmütige Raven, dort der unbeherrschte und bösartige Kyle – hat sich gewandelt.
„Das Zauberwort heißt Grauzonen“, schreibt Warda Moram in ihrem Blog. „Schwarz-Weiß-Weltbilder und harte Grenzen haben ihre Berechtigungen in vielen Erzählungen, aber das Liber Bellorum ist keine davon.“ Denn hier verschwimmen die Definitionen immer wieder – manchmal stärker, manchmal nur ein wenig. Und sogar eindeutig einzuordnende Charaktere oder Ereignisse schlagen gelegentlich Wellen auf die andere Seite.
Impulse und Inspirationen
So wie jeder Text Bilder im Kopf erzeugt, verbirgt sich hinter jedem Bild auch ein bestimmter Klang, der das innere Empfinden zum Schwingen bringt. Für die gelernte Literaturwissenschaftlerin und Fantasy-Autorin gehören Schreiben und Musik untrennbar zusammen, und dabei geht es um sehr viel mehr als nur Hintergrundgeräusche. So sei Musik zum einen Inspiration, die mit Ideen und Impressionen den kreativen Funken entfacht, zum anderen sorge sie auch für die richtige Stimmung beim Schreiben, damit das Hineinfühlen in die Charaktere und Situationen leichter fällt. Damit hat das „Liber Bellorum“, ja sogar manche einzelne Szenen oder Charaktere, seinen ganz eigenen Soundtrack, wie Warda Moram betont.
Die einzelnen Bände hätten sogar klassische „Themesongs“ – die Songs „Willkommen im Nichts“, „Kinder der Nacht“ und „Freisturz“ der Rockband „Eisbrecher“ standen hier beispielsweise Pate für die besondere Atmosphäre der drei Bücher. Und wenn sie die Motivation für einen Moment verlässt, versteht die Autorin die sogenannte „Schreibblockade“ als Signal, dass etwas nicht stimmt. Manchmal braucht es etwas Abstand, um zu erkennen, wo der Weg oder das Werk eigentlich hinführen möchten.
Warda Moram
Liber Bellorum. Band III: Asche und Phönix
Mankau Verlag/Julos, 1. Aufl. Oktober 2022
Klappenbroschur, 13,5 x 21,5 cm, 321 S.
ISBN 978-3-86374-633-9
17,95 Euro (D) / 18,50 Euro (A)
Warda Moram
Liber Bellorum. Hörbuch Band III: Asche und Phönix
Mankau Verlag/Julos, 1. Aufl. Oktober 2022
1 MP3-CD im Jewelcase, Gesamtlaufzeit ca. 660 Min.
ISBN 978-3-86374-636-0
UVP 15,00 (D/A)
Auch als Download erhältlich.
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Mehr Informationen zum Buch „Liber Bellorum III: Asche und Phönix”
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Zum Interview mit der Autorin
Mehr über Autorin Warda Moram
Zum Blog www.liber-bellorum.de
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