Wie seinerzeit Fjodor M. Dostojewskij in seinem berühmten Roman "Der Spieler" von 1866 vor allem die seelischen Abgründe des Gewinnens und Verlierens beim trügerischen Glücksspiel ausleuchtete - eine Leidenschaft, die den Schriftsteller selbst ins Unglück zu stürzen drohte -, so legt auch Klaus F. Schmidt schonungslos seine Befindlichkeiten offen. Wie ein Drogensüchtiger konnte er nicht aufhören, dem Kick hinterherzulaufen. Tausender um Tausender wurde in Jetons umgewechselt, die wie bunte Pillen und Glasperlen das schnelle Glück vortäuschten. 364.000 Mark hatte er an einem einzigen Abend getauscht und fast 70.000 Mark als Trinkgeld in die Taschen der Casino-Angestellten gesteckt. Der einst so gewiefte Geschäftsmann, der fast aus dem Nichts ein Millionenunternehmen mit aufgebaut hatte, ließ sich von Spielbank-Direktoren umschmeicheln, übernachtete im Wohnmobil auf dem Casino-Parkplatz, belog Freunde und Familie und verlor im Laufe weniger Jahre mehrere Millionen. Alles nur ein Spiel?
Ein psychiatrisches Gutachten bescheinigte Klaus F. Schmidt eine pathologische Spielsucht, die auch seine Geschäftsfähigkeit erheblich beeinträchtigt hatte. Hier sah er seine einzige Chance, das verlorene Vermögen doch noch zu retten und von seiner Spielsucht geheilt zu werden. In einem spektakulären Prozess verklagte er die Bremer Spielbank, deren Direktor ihn mit fragwürdigen Methoden immer wieder zum Spielen animiert hatte. Der Fall erregte seinerzeit großes Aufsehen und wurde in bekannten TV- und Printmedien thematisiert. Im Mittelpunkt stand dabei die aberwitzige Geschichte eines Mannes, der tatsächlich den umgekehrten Karriereweg vom Tellerwäscher zum Millionär eingeschlagen hatte.
Aber genauso spannend ist die Frage, wie sehr der Staat eigentlich von der Krankheit der Glücksspielsüchtigen profitiert, oder ob hier überhaupt von einer Sucht im strengen Sinne gesprochen werden kann. In einer vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Studie konnten Hirnforscher wichtige Hinweise dafür finden, dass das individuelle Suchtrisiko auch von den Genen mitbestimmt wird. So konnte gezeigt werden, dass genetische Varianten das Belohnungssystem im menschlichen Gehirn und damit auch das Verhalten beeinflussen.
Klaus F. Schmidt hat seinen Prozess zwar verloren, doch kämpft er noch immer gegen die Ausnutzung der Glücksspielsucht durch die staatlichen Casinos. Mit seinem Buch und seiner Internet-Seite www.nichts-geht-mehr.info wendet er sich eindringlich nicht nur an Betroffene, sondern an alle, die wissen wollen, wie es ist, wenn das ganze Leben aufs Spiel gesetzt wird.
Offizieller Erscheinungstermin: 12. März 2009 - zur Leipziger Buchmesse!
Nominiert für den Deutschen Biographiepreis 2010!
* Mehr zum Buch "Nichts geht mehr. Vom Sodastream-Multimillionär zum Hartz IV-Empfänger": http://www.mankau-verlag.de/...
* Mehr zum Autor Klaus F. Schmidt: http://www.mankau-verlag.de/...
Klaus F. Schmidt Nichts geht mehr Vom Sodastream-Multimillionär zum Hartz IV-Empfänger Mankau Verlag, 1. Aufl. 12. März 2009 12,95 ¤ (D) / 13,40 ¤ (A), Broschur 14 x 21 cm, 213 Seiten ISBN 978-3-938396-28-5