Zwar erreichte die Krise Deutschland früher als viele andere Länder, doch wurden Berichte über den Zusammenbruch des US-amerikanischen Immobilienmarktes hierzulande nicht recht ernst genommen. Der deutschen Wirtschaft ging es gut, die Unternehmen erzielten Rekordgewinne und interessierten sich mehr für die wachsenden Märkte in China, Indien und Osteuropa als für Verwerfungen auf dem US-amerikanischen Häusermarkt. Lange, sehr lange verdrängten die Deutschen die dunklen Wolken und das Wetterleuchten am wirtschaftlichen Horizont. Wenn die Krise in dieser Zeit überhaupt wahrgenommen wurde, dann in einem fernen und beinahe abstrakten Raum, der mit der eigenen Lebenswelt wenig zu tun hatte: irgendwo zwischen Los Angeles und Miami, wo die Grundstückspreise fielen, und den Vorstandsetagen der Hochfinanz, deren Aktienkurse sanken. Aber wie konnte es so weit kommen, dass Menschen in Mannheim oder Marseille, Madrid oder Manchester ihren Job verlieren, nur weil in San Diego und Las Vegas die Immobilienpreise fallen? Wie konnte es so weit kommen, dass rund um den Globus Volkswirtschaften in die Rezession abgleiten und ganze Staaten vor dem Bankrott gerettet werden müssen? Und warum wurde gerade die deutsche Wirtschaft so heftig von der Krise getroffen?
Die Tatsache, dass Deutschland früher und stärker von der Finanzkrise und ihren Folgen getroffen wurde, hatte strukturelle Ursachen, die in der deutschen Wirtschaft selbst zu finden sind: Die einseitige Ausrichtung auf den Export als Konjunkturlokomotive macht sie anfälliger für außenwirtschaftliche Nachfragestörungen. Die rasch zunehmende Ungleichverteilung der Einkommen nahm der großen Masse der Verbraucher die finanziellen Möglichkeiten, diesen Störungen durch kraftvollen Konsum entgegenzuwirken und die Gesamtnachfrage zu stabilisieren. Die - lange Zeit kritiklose - Übernahme der Shareholder-Value-Ideen setzte die Unternehmensführungen immer stärker unter Druck, die Gewinne ihrer Unternehmen zu steigern. Damit einher ging eine wachsende Bereitschaft, höhere Risiken einzugehen, um die anspruchsvolleren Renditeziele zu erreichen.
Diesen und anderen Zusammenhängen geht Wolfgang Köhler mit gewohnter Akribie und Sachverstand auf den Grund und versteht es wie in seinem Finanzkrise-Bestseller "Wall Street Panik - Banken außer Kontrolle", komplizierte wirtschaftliche Themen so spannend wie einen Thriller zu vermitteln.
Wolfgang Köhler
CRASH 2009 - Die neue Weltwirtschaftskrise
Wie es dazu kommen konnte und wie Sie jetzt Ihr Geld anlegen sollten!
Mankau Verlag, 1. Aufl. April 2009
12,95 € (D) / 13,40 € (A), Taschenbuch
12,5 x 18,5 cm, 253 S.; ISBN 978-3-938396-31-5
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