Lebendigeres, farbigeres und kontrastreicheres Sehen
Bereits der große Dichter Johann Wolfgang von Goethe sagte in seiner Farbenlehre (1810) über das Auge, dass sich in ihm von außen die Welt, von innen der Mensch spiegele und es damit die Totalität des Inneren und Äußeren vollende. Die „Augenschule“ von Wolfgang Hätscher-Rosenbauer versteht das Sehen im Sinne eines „lebendigen Kontakts zwischen Innen und Außenwelt“ daher auch als Kunst, die erlernt werden kann.
Durch das von ihm entwickelte Selbsthilfeprogramm wird die jeweils persönlich vorhandene Sehfähigkeit gestärkt und auf alle Sehfunktionen und Sehqualitäten hin optimiert. Dazu gehören beispielsweise die Wahrnehmung der Leuchtkraft der Farben, die Weite und Offenheit des Gesichtsfeldes, die Bewegungs- und Dämmerungssehfähigkeit, die räumliche Sehfähigkeit, die optimale Nah-Fern-Einstellung der Augen sowie die innere Sehfähigkeit (visuelles Gedächtnis und bildhafte Vorstellung), um auf diese Weise den geschwächten und überlasteten Sehfunktionen neue Energie zu geben: „Es werden vorhandene, im Alltag wenig genutzte Sehpotenziale angeregt und gestärkt und erschöpfte, belastete Sehfunktionen entlastet und harmonisiert.“
Die Sehpyramide erklimmen
Der ganzheitliche Ansatz der Augenschule sei erfahrungsgemäß viel wirkungsvoller, nachhaltiger und spannender als der Versuch, Schwächen zu bekämpfen oder „wegzutrainieren“. Mithilfe der in acht Modulen aufgebauten Übungen wird – wahlweise in acht Tagen oder in acht Wochen – der Sehsinn nachhaltig und wirkungsvoll zur Entfaltung gebracht. Es beginnt damit, die Augen als Teil des Körpers zu erleben und zu entspannen. Dann wird die optimale Augenbeweglichkeit und Sehschärfe gefördert. Das weiteres Modul hat etwa das Ziel, das Gesichtsfeld zu weiten und mit allen Sinnen zu schauen. Schließlich geht es darum, das Nah-Fern-Sehen zu optimieren und beidäugig und räumlich zu sehen. Wenn der Farbensinn belebt, die Sehkraft gestärkt und auch visuelles Gedächtnis und bildhafte Fantasie angeregt sind, gilt es im achten Modul, achtsam und bewusst im Alltag zu sehen.
Beim Acht-Tage-Programm nimmt man sich vor, an acht Tagen hintereinander an jedem Tag die Übungen und Hinweise aus einem Modul umzusetzen: „Tragen Sie dieses Buch in dieser Zeit einfach bei sich, nehmen Sie es überallhin mit und praktizieren Sie die angegebenen Übungen im Laufe des Tages einmal in der angegebenen Reihenfolge und dann nach Lust, Laune und Gelegenheit, wie es sich ergibt“, empfiehlt der Autor und Sehtrainer.
Beim Acht-Wochen-Programm nimmt man sich für jedes Modul eine ganze Woche Zeit, die Übungen und Tipps bei jeder sich bietenden Gelegenheit umzusetzen: „Sie werden in den acht Wochen nachhaltig erleben, wie entspannungs-, entwicklungs- und steigerungsfähig Ihr Sehsinn ist, im Vergleich zur Ausgangssituation.“
Gesundheitstipps für die Augen
Die Sehkraft und sogar die Sehschärfe schwanken bei allen Menschen im Laufe des Tages – wie auch der Blutdruck. „Wir sind nicht immer gleich gut drauf. Sind wir erschöpft, dann wirkt sich das auch auf die Sehfähigkeit aus. Sind wir euphorisch, dann sehen wir lichtvoller und intensiver“, weiß Wolfgang Hätscher-Rosenbauer. Es sei eine Illusion zu glauben, dass wir immer gleich scharf sehen. Umso wichtiger ist für eine vollständige Regeneration die optimale Versorgung der Augen und des Gehirns mit Nährstoffen. Zur Vorbeugung von Nachtblindheit, für das Sehen bei Dämmerlicht oder bei Lichtempfindlichkeit sind die B-Vitamine, für eine ausreichende Blutzufuhr zu den Augen die Vitamine C und E besonders wichtig.
Die Übungen der Augenschule regen auch den Stoffwechsel der Augen an. Ergänzend dienen Akupressurmassagen zur Vorsorge gegen Durchblutungsstörungen der Augen, grauen Star (Katarakt) und grünen Star (Glaukom). Außerdem eignen sie sich besonders bei angestrengten und erschöpften Augen sowie bei Kopfschmerzen.
Augenbäder mit der Augenbadewanne dienen zur Reinigung von Hornhaut und Bindehaut, zur Erfrischung und besseren Befeuchtung der Augen. Sie beugen Augenbrennen, Rötung der Augen und Bindehautentzündung vor. Sehr entspannend sind sogenannte Augenruhekissen aus Samt oder Seide und mit Hirseschalen aus biologischem Anbau gefüllt. Sie haben die Eigenschaft, gestaute, das heißt statische, nicht lebendig-pulsierende Lebensenergie aufzunehmen und dadurch die Entspannung der Augenpartie zu unterstützen. Sämtliche Übungen und Maßnahmen lassen sich leicht in den Alltag einbinden oder durch ein Individualtraining der Augenschule vertiefen.
Buch-Tipp:
Wolfgang Hätscher-Rosenbauer: Kleine Augenschule. Übungen und Tipps für gesundes und lebendiges Sehen. Kompakt-Ratgeber, Mankau Verlag, 1. Auflage November 2016, Klappenbroschur, farbig, 127 Seiten, 7,99 Euro (D) / 8,20 Euro (A), ISBN 978-3-86374-314-7.
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