Stress und Überforderung
Die Zeitschrift „Ärzteblatt“ schreibt in der Dezember-Ausgabe 2016, dass „Bluthochdruck ein Hauptrisikofaktor für Herz-Kreislauf- und Nieren-Erkrankungen“ sei. Dennoch ist das Präventionspotenzial hoch, und es existieren effektive Behandlungsmöglichkeiten. Für den Gesundheitsexperten und Ratgeber-Autor Dr. med. Eberhard J. Wormer „ist es besonders der heutige Lebensstil, der uns körperlich aus der Bahn wirft“. Stress, ständige Belastungen, unausgewogene Ernährung und hektische Überforderung, auch noch in der Freizeit – diese Lebensweise fordere ihren Tribut und führe zu einer zunehmenden Überforderung des Blutgefäßsystems.
Sein neuer Kompakt-Ratgeber „Bluthochdruck“ stellt eine Reihe einfacher Möglichkeiten vor, Verantwortung für seine Gesundheit zu übernehmen. Denn einmal erkannt, lässt sich Bluthochdruck gut behandeln. Wer regelmäßig seinen Blutdruck misst, kann rasch erkennen, ob er zu hoch ist – und sich dann gegebenenfalls an einen Arzt wenden. Die Betroffenen können aber auch ohne Hilfe durch den Arzt und Medikamente viel tun, um der Krankheit ihren Schrecken zu nehmen.
Was bedeutet Hypertonie?
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass Bluthochdruck inzwischen zur größten globalen Gesundheitsgefahr aufgerückt ist und erhöhter Blutdruck bei etwa 9,4 Millionen Todesfällen jährlich eine Rolle spielt. Zudem sei Bluthochdruck an mehr als der Hälfte aller Schlaganfälle beteiligt und für knapp die Hälfte der koronaren Herzkrankheiten verantwortlich.
Der Blutdruck hängt vom Blutvolumen, dem Gefäßwiderstand und der Kraft ab, mit der das Herz das Blut in das Gefäßsystem pumpt. Der ideale Blutdruckwert von Erwachsenen liegt nach den Richtlinien der WHO bei 120/80 mmHg (= Millimeter-Quecksilbersäule). Ein Bluthochdruck (Hypertonus, Hypertonie oder arterielle Hypertonie) liegt dann vor, wenn bei mehrmaligen Messungen an verschiedenen Zeitpunkten Werte über 140/90 mmHg gemessen werden. Der erste Wert gibt den sogenannten systolischen Blutdruck an – auch „oberer Wert“ genannt. Das ist der höchste Druck, der während des Pumpvorgangs in der Hauptschlagader (Aorta) erreicht wird. Der zweite bzw. „untere“ Wert gibt den sogenannten diastolischen Blutdruck an – das ist der geringste Druck, der in den Schlagadern herrscht, während sich das Herz nach dem Pumpvorgang wieder mit Blut füllt. Der obere Wert bildet nur die Druckspitzen des Pumpvorgangs ab, während der untere Wert der Dauerdruck ist.
Was kann man dagegen tun?
Eine regelmäßige und kompetente Überprüfung des Blutdrucks ist notwendig, um überhaupt den Verdacht auf einen vorliegenden Bluthochdruck erhärten zu können und dann unerwünschte Folgeschäden durch eine wirkungsvolle Therapie vermeiden zu helfen. Sobald krankhafter Bluthochdruck einmal erkannt und von medizinischer Seite bestätigt wurde, kann er im Prinzip gut ärztlich behandelt werden. Die wichtigsten Risikofaktoren für erhöhten Blutdruck sind vor allem mangelnde Bewegung, Übergewicht, eine ungesunde und unausgewogene Ernährung, Stressbelastung, Rauchen sowie ein erhöhter Alkoholkonsum.
Wichtigstes und wirksamstes Mittel gegen Bluthochdruck ist daher ein gesunder Lebensstil. „Mehr Entspannung im Alltag, eine gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung sind kleine Etappenziele auf dem Weg zu mehr Gesundheit und Lebensqualität“, empfiehlt Dr. med. Wormer. Gelingt es, auf gesundheitsschädliche Gewohnheiten zu verzichten und gesundheitsfördernde Maßnahmen ins tägliche Leben zu integrieren, ist die Chance groß, dass die Dosis blutdrucksenkender Medikamente verringert oder ganz darauf verzichtet werden kann. Stressverminderung bzw. -vermeidung im Alltag sei der Schlüssel zur Entschärfung der meisten anderen Risikofaktoren, die Bluthochdruck begünstigen. Deshalb hat das Stressmanagement – der psychische Aspekt der Stressregulation – höchste Priorität oder ist zumindest gleichwertig mit der Umsetzung anderer Therapieziele.
Buch-Tipp:
Dr. med. Eberhard J. Wormer: Diabetes.Bluthochdruck. Kompakt-Ratgeber. Wirksame Vorbeugung und Selbsthilfe bei erhöhten Werten. Mit Extra-Kapitel „Niedriger Blutdruck“. Mankau Verlag, 1. Aufl. April 2017, Klappenbroschur, 11,5 x 16,5cm, farbig, 126 S.,8,99 Euro (D) / 9,20 Euro (A). ISBN 978-3-86374-380-2.
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