In seinem ersten Buch kam Köhler zu dem Ergebnis, dass in erster Linie eine Mischung aus völliger Verantwortungslosigkeit amerikanischer Banken bei der Vergabe von Verbraucher- und Immobilienkrediten, kurzsichtiger Deregulierung des US-Finanzsektors und naiver Gutgläubigkeit weltweiter Investoren die Krisenlawine losgetreten hat. Doch stellen sich hier noch weitere Fragen: Was haben die Akteure in den Vorstandsetagen von Banken wohl gedacht, wie Wirtschaft funktionieren soll, als sie ihre Geschäfte so außer Rand und Band und jenseits jeder kaufmännischen Vorsicht getrieben haben? Was haben sich Gesetzgeber und Aufsichtsbehörden dabei gedacht, als sie bewährte Regeln und Grundsätze einer geordneten Marktwirtschaft einfach über Bord geworfen haben?
Diesen Fragen und jenen nach den Ursprüngen und Hintergründen der Krise geht Köhlers neues Buch "Crash 2009 - Die neue Weltwirtschaftskrise" noch weit gründlicher nach. Die Ergebnisse der Recherchen zeigen unter anderem, dass die Ideen- und Vorstellungswelt der Protagonisten des enthemmten und entgrenzten Kapitalismus der vergangenen eineinhalb Jahrzehnte tief im vergangenen Jahrhundert wurzelt - so tief, dass man die Wirtschaftsturbulenzen seit 2007 mit Fug und Recht als die letzte Krise des 20. Jahrhunderts, dieses "Zeitalters der Extreme", bezeichnen kann.
Die Umwälzungen und Verwerfungen im Weltfinanzsystem, die letztlich zur Finanzkrise geführt haben, sind nicht denkbar ohne das Schleifen von Regeln und Grenzen, die die Wirtschaft in früheren Jahrzehnten eingeschränkt und auf einigermaßen sicheren Bahnen gehalten hatten. Und dahinter stand eine Idee: die Idee von der Überlegenheit des Marktes gegenüber allen Versuchen, dessen Chaos einem Regelsystem zu unterwerfen.
Alles in allem sei der Marktwirtschaft ein dreifacher Sieg gelungen: Zum einen habe sie mit der neoliberalen Politik in den USA und in Großbritannien die Schlacht gegen staatliche Interventionen gewonnen; zum zweiten sei der Marktwirtschaft mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion und dem Fall der Mauer völlig kampflos die weltweite Ausdehnung gelungen. Der dritte Sieg betrifft die Durchdringung anderer Lebensbereiche durch die Ökonomie. Das Diktat des Wettbewerbs und der Finanzmärkte habe andere, nicht-ökonomische Ziele, Werte und Anliegen der Menschen in den Hintergrund gedrängt. Eine derartige Monopolstellung führt geradezu zwingend zu Missbrauch, an dessen Folgen die ganze Welt heute teilhat. Kenntnisreich, spannend und dennoch leicht verständlich erläutert Köhler komplexe Theorien und Zusammenhänge, die man erst verstanden haben muss, um sie zu verändern.
Wolfgang Köhler
CRASH 2009 - Die neue Weltwirtschaftskrise
Wie es dazu kommen konnte und wie Sie jetzt Ihr Geld anlegen sollten!
Mankau Verlag, 1. Aufl. April 2009
12,95 ¤ (D) / 13,40 ¤ (A), Taschenbuch
12,5 x 18,5 cm, 253 S.; ISBN 978-3-938396-31-5
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