Über das Klassikkonzertereignis hinaus öffnet das junge Orchester unter der Leitung von Boian Videnoff eine spannende Tür in eine reizvolle und außergewöhnliche Welt, die den Zugang zu klassischer Musik zum Erlebnis werden lässt. REVOLUTION! - so der rote Faden des Abends, der verschiedene Aspekte und Stimmungen des Revolutionsgedankens einfängt und für den Zuschauer erlebbar macht. Das Entrée ab 19.00 Uhr stimmt bereits auf einen "revolutionären" Abend ein.
Die drei Stücke, die die Mannheimer Philharmoniker an diesem Konzertabend exklusiv vor ihrer Russland-Tour ihrem Karlsruher Publikum präsentieren, sind quasi eine emotionale "Rückwärtsreise" durch eine Revolution. Denn die Musik ist wie kein anderes Medium dazu geeignet, die Gefühlslage jener längst vergangenen Zeiten zum Ausdruck zu bringen. Eintauchen in die "Erlebniswelt Klassik" bedeutet, sich auf eine musikalische Expedition zu begeben, die tiefe Spuren hinterlässt. Geschichte bleibt meist emotional im Gedächtnis haften und die Musik aus jener Zeit kann diese Erinnerung aufrecht erhalten.
Das "Trauma danach": Takemitsus Streicher-Requiem
Den Anfang macht ab 20.00 Uhr das 1957 vollendete Requiem für Streicher aus der Feder des japanischen Komponisten Tōru Takemitsu. Das Stück ist von Gefühl und Stimmung durch den 2. Weltkrieg geprägt und macht unter dem Revolutionsgedanken das "Trauma danach" hörbar.
Der 1996 verstorbene Takemitsu, wichtigster und einflussreichster japanischer Komponist des 20. Jahrhunderts, sagte über sich selbst: "Ich würde mich gerne in zwei Richtungen auf einmal entwickeln: als Japaner, was die Tradition, als Westler, was die Neuerungen betrifft. Ich will diesen fruchtbaren Widerspruch nicht aufheben, im Gegenteil; ich möchte, dass diese beiden Blöcke miteinander streiten." Dies ist ihm mit seinen Werken gelungen: Takemitsu hat eine musikalische Brücke zwischen fernöstlichem Empfinden und westlicher Avantgarde geschlagen.
Die heroische Grundstimmung: Beethovens "Emperor"
Auf der Revolutionsreise erreichen wir bei Ludwig van Beethovens Klavierkonzert Nr. 5 - seinem letzten - den Anfangspunkt einer jeden Revolution: die Festigung des Kampfeswillen in der Bevölkerung. In dem Werk, das den Titel "Emperor" trägt, spiegelt sich die heroische Grundstimmung des Volkes vor dem Kampf wider.
Das Stück entstand während des napoleonischen Überfalls auf Wien. Am 4. Oktober wird es von der mehrfach ausgezeichneten jungen Pianistin Olga Zado interpretiert, die in der Saison 2013/2014 als "Young Artist in Residence" bei den Mannheimer Philharmonikern agiert.
Die Anzeichen für die Revolution: Beethovens Symphonie Nr. 2
Beethovens Symphonie Nr. 2 deutet große Veränderungen an, die aber noch immer unter einer sehr traditionellen Struktur gefangen sind. Einzelne - zu seiner Zeit - innovative musikalische Elemente weisen jedoch bereits auf eine große Veränderung - eine Revolution - in der Musikwelt hin. Das Werk ist darüber hinaus ein Zeugnis der inneren Kämpfe des Komponisten unter dem Eindruck seiner fortschreitenden Ertaubung.
Die weiteren Konzerte der "Erlebniswelt Klassik" in der Saison 2013/14 finden am 4. Januar ("Spritzig!"), 7. März ("Gefühlswelten!") und 12. Mai ("Entdeckungsfahrt!") ebenfalls jeweils im Konzerthaus Karlsruhe statt.
Termin
04. Oktober 2013, Konzerthaus Karlsruhe, Entrée ab 19.00 Uhr, Konzert ab 20.00 Uhr
Kartenvorverkauf Karlsruhe
Musikhaus Schlaile, TicketForum in der Post Galerie,
Ticketoffice 24 in der Hauptbahnhof-Passage, ADAC Nordbaden e.V.
Online unter
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