Überlegungen bestimmter Gesundheitsminister, den Krankenkassen mehr Einfluss bei der stationären Versorgung einzuräumen, erteilte Montgomery eine klare Absage. „Die Bundesländer dürfen sich bei der Sicherstellung der Krankenhausversorgung als zentralem Element der Daseinsvorsorge nicht aus der Verantwortung stehlen.“ Jedwede Stärkung der Krankenkassen fördere lediglich den Wettbewerb um die billigste, nicht aber um die beste Versorgung. Die Krankenkassen müssten deshalb auch zukünftig verpflichtet sein, einheitlich und gemeinsam über alle Krankenhausleistungen zu verhandeln. Einzelverträge über bestimmte Leistungen mit Rabattmöglichkeiten, wie kürzlich von den Kassen vorgeschlagen, lehnt der Klinikärzteverband ab.
Der Marburger Bund appellierte zudem an die Bundesländer, ihrer Verpflichtung zur Finanzierung der Investitionskosten nachzukommen. „Die Zahlungsmoral der meisten Länder ist einer modernen Wirtschafts- und Wissenschaftsnation unwürdig“, so Montgomery, der einen Investitionsstau im zweistelligen Milliardenbereich beklagt. Das wirtschaftliche Überleben der Krankenhäuser, die seit vielen Jahren immer mehr Patienten mit weniger Personal immer schneller versorgen müssten, hänge auch von der Erfüllung der gesetzlichen Verpflichtung der Länder ab, die Investitionskosten vollständig und zeitnah zu tragen.