Kostbarkeiten aus mehreren Museen und Privatsammlungen in Österreich und Deutschland eröffnen auf Schloss Hof reizvolle Einblicke in die Haute Couture des 18. Jahrhunderts. Kuratorin Lieselotte Hanzl-Wachter hat die Leihgaben zu einer eindrucksvollen Präsentation arrangiert, bei der sich Prachtvolles, Extravagantes und auch manches Skurrile zu einem facettenreichen Bild der Mode zwischen Barock und Klassizismus zusammenfügen.
Pracht in Vielfalt
Neben aufwendigst gearbeiteten Damen- und Herrenkleidern, seidenen Schnürmiedern, kunstvoll verzierten Mützen und prächtig bestickten Schuhen werden auf Schloss Hof auch zahlreiche exquisite Accessoires gezeigt. Der Bogen spannt sich hier von Taschen, Spazierstöcken und Haarnadeln über Broschen, Ohrgehänge, Parfumfläschchen und Toilette-Necessaires bis zu heute eher kurios anmutenden Objekten wie einem Blasebalg für Perückenpuder oder einem Flohkratzer aus Elfenbein.
Des Prinzen Kürass und des Kaisers Jagdrock
Zu den aus kulturgeschichtlicher Sicht besonders hervorragenden Preziosen gehören ein für Prinz Eugen gefertigter Kürass mit rotem Samtfutter und vergoldeten Schnallen sowie ein Jagdrock Kaiser Josephs II. Der Monarch hatte ihn 1784 auf einem Pirschgang getragen, bei dem es zu einem gefährlichen, letztlich aber glimpflich verlaufenen Zwischenfall mit einem aufgescheuchten Hirsch gekommen war. Zum Gedenken an die Errettung des Kaisers wurde der Rock aufbewahrt und ist - als eines von nur ganz wenigen Kleidungsstücken aus dem Besitz des Wiener Kaiserhofs - bis in unsere Zeit erhalten geblieben.
Ein stilvoller Rahmen für die Eröffnung
Ein spezieller Teil der Präsentation wurde von der Wiener Modeschule Herbststraße gestaltet. Schülerinnen der Meisterklasse mit dem Schwerpunkt Bühnenkostüm haben nach authentischen Vorbildern mehrere Rokokokostüme entworfen und in den originalen Handwerkstechniken jener Zeit verfertigt. Weitere eindrucksvolle Beispiele für das hohe Niveau der international renommierten Schule werden am 27. April im Rahmen einer Modenschau auf Schloss Hof zu sehen sein.
Passende Begleitung zur Eröffnung kommt last but not least vom oberösterreichischen Mädchenensemble "Les Folies" Hagenberg. Die Gruppe unter der Leitung von Ulrike Kinast hat sich auf Tänze von der Renaissance bis zur Mozartzeit spezialisiert und ist mit großem Erfolg bereits im Schloss Schönbrunn, in Salzburg und bei Festivals in Ungarn, Tschechien und der Slowakei aufgetreten. Beim Eröffnungsfest am 27. April tanzen Les Folies Hagenberg unter anderem zu Musik von Carl Ditters von Dittersdorf, dessen Werke im 18. Jahrhundert mehrmals auf Schloss Hof aufgeführt wurden.
Für einen musikalischen Zeitensprung in die Moderne sorgt schließlich am selben Tag ab 13.30 Uhr die Big Band Innsbruck. Die 25 Damen und Herren starke Formation um Startrompeter Erich Reiter wird ab 13.30 Uhr im Ehrenhof des Schlosses mitreißende Swing- und Jazzrhythmen erklingen lassen.