"Wir befürchten, dass dies vielmehr ein Anzeichen dafür ist, dass die Fälscher immer geschickter und professioneller vorgehen", so Christian Köhler, Hauptgeschäftsführer im Markenverband.
Dass hierfür eine gewisse Wahrscheinlichkeit spricht, zeigt auch die nachweislich immer engere Verzahnung von Produkt- und Markenfälschern mit anderen Bereichen der organisierten Kriminalität. "Wenn Markenpiraten bei der Raffinesse, mit der sie Vertriebswege wählen verstärkt vom internationalen Drogenhandel lernen, wäre es nicht verwunderlich, wenn die Zahlen beschlagnahmter Waren sinken", so Köhler weiter. Der Wert der Beschlagnahmten Waren sank von 2008 auf 2009 von 436 Mio. € auf 384 Mio. €.
Auch für die Kosmetikbranche bleiben die Zahlen dramatisch. Im vergangenen Jahr wurden im Produktsegment Parfum und Kosmetik Waren im Wert von 6,9 Mio Euro beschlagnahmt.
Das entspricht einer Veränderung zum Vorjahr von -48 %. Die Zahl liegt aber immer noch 146 % über den Ergebnissen von 2007. "Der geringere Warenwert gibt leider keinen Anlass zur Entwarnung. Die trotzdem hohen absoluten Fallzahlen machen eine Veränderung in der Strategie der Täter deutlich. Heutzutage kommen gefälschte Waren eher auf dem Postweg und in kleineren Einheiten ins Land, und nicht mehr im Container. Damit gewinnt für Zoll und Industrie der Kampf gegen die Fälscher eine neue Dimension.
Der Verband und seine Mitgliedsunternehmen werden auch weiterhin alles daran setzen, die kriminellen Machenschaften bzw. das Betätigungsfeld der Fälscher einzudämmen", erklärt VKE Präsident Stephan Seidel, Geschäftsführer Clarins GmbH.