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Bautzener Eierschieben 2008

(lifePR) (Bautzen, )
Am Ostersonntag, dem 23. März 2008, findet zum achten Mal das Bautzener Eierschieben - eines der größten Volksfeste in der Oberlausitz - statt. Organisiert vom Tourismusverein der Stadt zieht der alte Volksbrauch jährlich zwischen 10.000 und 15.000 Besucher an. Begleitet wird das Eierschieben am Hang der Spree von einem gemeinsamen Programm des Deutsch-Sorbischen Volkstheaters und des Sorbischen National-Ensembles.

Von 10 bis 16 Uhr lädt zudem ein Ostermarkt zum Verweilen ein. An 30 Ständen können die Besucher dabei Leckereien aus der Region genießen und Oberlausitzer Handwerkskunst bewundern. Keramik, Korbwaren, österliche Gestecke, Tee, Kräuter und Pflanzen zählen ebenso zum Angebot wie Wurst und Fleisch aus dem Rauch und Brot aus dem Holzofen.

Die "Langen Kerls" werden an der Gulaschkanone tätig. Die Töpferei Gagel aus Göda zeigt die bekannte Schwämmeltechnik. Für die Jüngsten fährt eine Mini-Eisenbahn. "Es ist uns gelungen, Händler und Handwerker aus der gesamten Oberlausitz für den Ostermarkt zu gewinnen. Damit können wir den Besuchern erneut ein attraktives Angebot unterbreiten", sagt Maria Löcken-Hierl, die Vorsitzende des Tourismusvereins.

Offiziell wird die Veranstaltung um 11.30 Uhr durch den Oberbürgermeister der Stadt Bautzen, Christian Schramm, und durch die Bundestagsabgeordnete Maria Michalk eröffnet. Im Anschluss gestalten das Sorbischen National-Ensemble (SNE) und das Deutsch-Sorbischen Volkstheater Bautzen ein 60-minütiges Programm. Zu erleben ist der Chor des SNE. Im zweiten Teil entführen die Sagengestalten Wassermann und Tausendschön in die Stadtgeschichte. Die "Bautzen Ballade" von Michael Lorenz vermittelt unterhaltsam und in gereimter Form alles Wissenswerte über Bautzen- Budysin: vom Simultandom St. Petri bis zu den zweifachen Echo-Gewinnern Silbermond, die ebenfalls aus der Spreestadt stammen.

Höhepunkt an diesem Tag ist jedoch für die kleinen Besucher das Eierschieben am Protschenberg. Im Mittelpunkt steht dabei der alte Brauch, den Kindern am Hang der Spree Eier und Obst zuzuwerfen. Heutzutage sind es allerdings bunte Plastikbälle, die gegen Geschenke eingetauscht werden können. Pünktlich um 12.30 Uhr gibt der Eierjokel dafür die Wiese frei. Angeboten werden die Bälle vor Ort für 50 Cent pro Stück.

Sponsoren ... des diesjährigen Eierschiebens sind die Oppacher Mineralquellen, das Wernesgrüner Brauhaus, die Kreissparkasse Bautzen, die Volksbank Bautzen, die Eibauer Schwarzbierbrauerei, die Lausitzer Früchteverarbeitung GmbH Sohland, der Fahrradhändler Little John Bike, das Autohaus Scholz, die big-Gruppe sowie die Hager Verkehrstechnik.

Der Tourismusverein Bautzen ... wurde 1992 gegründet. Heute gehören ihm über 50 ehrenamtlich arbeitenden Mitglieder an. Zu ihnen zählen Gastronomen, Hotel- und Pensionsbetreiber, Einzelhändler, Unternehmer und touristisch Interessierte. Der Verein arbeitet eng mit der Stadt Bautzen und den Kultureinrichtungen der Region zusammen.

Das Bautzener Eierschieben ... wird 1861 erstmals in der Bautzener Presse erwähnt, erste Zeugnisse vom "Eierrollen", einem sorbischen Brauch, auf dem heutigen Protschenberg stammen aus dem Jahr 1550. Im Jahr 1940 verboten, wurde der Brauch 1958 neu belebt, allerdings rollten statt Eier und Semmeln jetzt bunte Stoffbälle den Hang hinunter. 1963 folgte ein erneutes Verbot durch die DDR-Behörden, die in dem Spiel eine Demütigung der einfachen Menschen sahen. 2001 lebte die Tradition wieder auf.

Die Figur des Eierjokel ... geht auf Andreas Zieschang zurück, der 1829 bis 1907 lebte. Als Händler kaufte er in den sorbischen Dörfern Kartoffeln, Geflügel und Eier und vertrieb diese fünf Jahrzehnte lang an die Stadtbewohner. Durch sein Auftreten und seine Eigenarten wurde er später zum Bautzener Original. Seit Ende der 20er Jahre des 20. Jahrhunderts ist seine Figur mit dem Eierschieben verbunden.
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