Die neueste Masche einiger Reiseportale sind versprochene Vergünstigungen von bis zu 25 Prozent, wenn zum gebuchten Flugticket ein Hotel direkt hinzugebucht wird. Clever reisen! hat die Probe gemacht und herausgefunden, dass die Kombi-Buchung keineswegs immer eine Ersparnis für den Reisenden bedeutet. Im Test hätte ein Urlaubspaar mit der Kombi-Buchung 387 Euro mehr bezahlt, als bei Einzelbuchungen via Vergleichsportalen.
Die Erhebung von Buchungsgebühren ist bekannt. Doch einige Reiseportale werden dabei immer kreativer: So wird beispielsweise eine „Dossiergebühr“ von ca. 90 Euro am Ende des Buchungsvorgangs erhoben. Für was diese Gebühr erhoben wird, ist jedoch völlig unklar. Wie der Test ergab, werden insbesondere bei Flugbuchungen heftige Zahlgebühren aufgeschlagen und das, zum Ärgernis der Reisenden, häufig erst im letzten Buchungsschritt. Je nach Bezahlvariante liegt der Endpreis bis zu 60 Euro höher als der anfangs beworbene Preis.
Auf vielen Reiseportalen werden Reiseversicherungen angeboten. Wer jedoch nicht genau hinschaut, tappt womöglich in eine Kostenfalle. Lange Vertragslaufzeiten von bis zu einem Jahr sind gängige Praxis. Noch dreister wird es bei Nicht-Einhaltung der Kündigungsfrist, denn wie der Clever reisen!-Test ergab, steigt bei einigen Urlausportalen im zweiten Versicherungsjahr die Prämie um fast 50 Prozent an. „Reisende sollen sich von Popup-Fenstern mit penetranten Warnhinweisen nicht zum Abschluss einer Versicherung verleiten lassen. Leistungsumfang sowie Vertragsdauer und Kündigungsfristen sollten genau geprüft werden – bis hin zum ‚Kleingedruckten‘“, empfiehlt Jürgen Zupancic, Chefredakteur Clever reisen!.
Bei der Reisepreisabfrage müssen sich Reisende ebenso auf Tricks der Portale einstellen. So sind z.B. Preisübersichten nicht nach dem besten Reisepreis sortiert, sondern eigene Angebote werden bevorzugt angezeigt. Der Kunde muss eine Sortierung der Liste nach dem günstigsten Preis häufig selbst aktiv vornehmen. Auch bei der Verfügbarkeit wird der Reisende häufig bewusst unter Druck gesetzt, denn durch Angaben wie „Nur noch zwei Zimmer verfügbar“ oder „Drei Kunden sehen sich den Preis an“, versuchen einige Reiseportale die Kunden zum sofortigen Buchen zu drängen. Einige Portale ködern ihre Kundschaft auch mit lukrativen Reisegutscheinen. Im Internet berichten jedoch unzählige Reisende, sie hätten das Geld nur nach hartnäckiger Nachfrage oder sogar gar nicht erhalten. Verbraucherschützer vermuten, dass diese Reiseportale bewusst darauf setzen, dass Kunden letztendlich entnervt aufgeben.
Das Reisemagazin Clever reisen! 4/15 ist ab dem 06.10. am Kiosk (5,50 Euro) erhältlich oder kann einfach auf www.clever-reisen-magazin.de bestellt werden.