In Baden gibt es schon immer sehr frühe Anbaugebiete in der Rheinebene und späte Gebiete in der Vorbergzone des Schwarzwalds mit einer Gesamterntemenge von rund 20.000 Tonnen. Die württembergischen Zwetschenregionen rund um den Bodensee und am Neckar gelten als mittlere bis späte Anbaugebiete mit einer Erntemenge von rund 4.000 Tonnen. Das badenwürttembergische Zwetschenangebot reicht daher von Juli bis Oktober. In diesem Jahr werden bereits seit Mitte Juni Zwetschen verkauft. Während die Erzeuger im badischen Hauptanbaugebiet bereits im letzten Ernte-Drittel sind, steht die württembergische Zwetschensaison zur Erntehälfte auf dem Höhepunkt.
Am vergangenen Wochenende haben die badischen Erzeugerorganisationen in Bruchsal, Oberkirch und Vogtsburg rund 90.000 Steigen Zwetschen vermarktet. In jeder Steige stehen vier 2-kg-Körbe. Ein Zwetschenkorb enthält genau die richtige Menge für einen Zwetschenkuchen.
Theoretisch hätte diese Menge für 360.000 Bleche Zwetschenkuchen gereicht. Die jetzt reife Sorte Ortenauer eignet sich besonders gut zum Kuchenbacken, da sie den saftigen Geschmack behält.
Insgesamt rechnen die baden-württembergische Erzeugerorganisationen mit rund 24.000 Tonnen Zwetschen. Bei Rekordernten fällt diese Menge allein in Baden an. Da in diesem Jahr mit seinem außergewöhnlichem Witterungsverlauf die einzelnen Zwetschensorten schnell reiften und somit auch schnell überreif werden konnten, wurden nicht alle Zwetschen geerntet. Auch wenn daher die Rekordernte verfehlt wurde, sind Erzeuger und Obstmärkte mit der Vermarktungsmenge zufrieden. Ob die Zwetschensaison in Baden schon Ende September abgeschlossen wird, wird das Wetter in den nächsten Tagen und Wochen entscheiden.