Am Sonntag und am Montag, 30. September und 1. Oktober, läuft die Verfilmung des Politdramas um 20.15 Uhr im Ersten Programm. Veronica Ferres und Peter Kremer sind in den Hauptrollen zu sehen.
Ines Veith ist die Autorin der gleichnamigen literarischen Buchvorlage und Drehbuchberaterin für das gesamte Filmprojekt: Sie gründete vor sieben Jahren die Merch Movie Edition GmbH, um auf einer professionellen Grundlage, Themen und Geschichten für Verlage, Filmproduzenten und Fernsehsender zu entwickeln. Die MBG beteiligte sich damals an dem Unternehmen.
"Die Medien- und Filmbranche spielt in Baden-Württemberg eine zunehmend wichtige Rolle", erklärt MBG-Geschäftsführer Guy Selbherr, "wir wollen diese Entwicklung weiter fördern." Um ihre Ideen marktfähig umzusetzen, bräuchten kreative Freiberufler finanzielle Unterstützung und Beratung.
Für den Bereich Filmproduktionen haben Bürgschaftsbank, MBG und die MFG Filmförderung Ende 2006 zusätzlich ein Bürgschaftsprogramm aufgelegt, welches die Finanzierungsbedingungen der Branche in Baden-Württemberg wesentlich erleichtert hat.
Als Journalistin hat Ines Veith ihre Karriere begonnen. Die Schicksale von politischen DDR-Flüchtlingen beschäftigen sie von Anfang an. 1988 erschien ihr erstes Buch: "Wo ist Dirk, 26 Herr Honecker?" Es dreht sich um den Fall eines Kleinkindes,das in der DDR spurlos verschwunden ist. Die Eltern vermuten,dass die Staatssicherheit ihren Jungen entführt hatte.
Auch dieser Titel ist verfilmt worden, mit Thekla Carola Wied und Heinz Hoenig in den Hauptrollen. Für Ines Veith lag das Thema nahe: Sie wurde in Mecklenburg geboren, ihre Eltern flüchteten 1957 vor dem Mauerbau nach Westdeutschland. "Wir haben jedes Jahr unsere Verwandten in der DDR besucht", erzählt sie.
Bereits als Kind habe sie begriffen, dass die Menschen dort für eine eigene Meinung schnell im Gefängnis landeten. Über ihre journalistische Arbeit lernte die Reporterin schließlich auch Jutta Gallus kennen.
1982 wurde die junge Frau von den DDR Behörden nach einem gescheiterten Fluchtversuch inhaftiert,zwei Jahre später kaufte sie die Bundesrepublik frei.
Ihre beiden Töchter Claudia und Beate durfte sie jedoch nicht mit in den Westen nehmen. Vier Jahre lang kämpfte die Mutter um ihre Kinder, unter anderem stand sie bei Wind und Wetter mit einem Plakat am Berliner Checkpoint Charlie. 1991 veröffentlichte Ines Veith ein Buch über die Geschichte von Jutta Gallus.
Vergangenes Jahr kam unter dem Titel "Die Frau vom Checkpoint Charlie" eine erweiterte Romanfassung bei Knauer TB heraus.
In ihrer Firma Merch Movie Edition GmbH arbeitet Ines Veith mittlerweile mit zwölf freien Autoren zusammen – mit dem Ziel,spannende Stoffe für Bücher und Filme zu schaffen. "Die Firma ermöglicht es uns, mehr Zeit, in die Entwicklung unserer Ideen zu investieren, um den Wertschöpfungsprozess aktiv mitgestalten zu können", erklärt die Film- und Medienwissenschaftlerin.
Geschichten können ihrer Meinung nach ebenso Gewinn bringend sein wie konkrete Produkte, die Nutzungsrechte an Inhalten würden eine immer größere Bedeutung gewinnen. "Wir schaffen immaterielle Werte", erklärt die 52-Jährige, "und wir sind Impulsgeber für Millionenumsätze."
Allein für das Projekt"Die Frau vom Checkpoint Charlie" wurde von Verlagen, Filmproduzenten und Fernsehsendern € 7 Millionen investiert. Auch für die Kunden wird die Zusammenarbeit mit den Autoren über Merch Movie effektiver.
In Bad Liebenzell sind momentan 24 Projekte in Arbeit – vom Kinderfilm über die Frauenkomödie,von der TV-Biografie bis hin zu Kinofilmen. Die MBG habe ihr seit der GmbH-Gründung nicht nur finanzielle Unterstützung,sondern auch mentale Hilfe geleistet. "Ich bin sehr zuversichtlich", erklärt Ines Veith über die Zukunftsaussichten ihres Unternehmens.