Insgesamt rund 80 Aussteller präsentieren im Herbst ihre Produkte und Dienstleistungen - von Pharmazie & Medizintechnik, Naturheilkunde & Alternativmedizin, Prävention & Rehabilitation, Vitalität & Entspannung, Wellness & Reisen, bis hin zum breiten Feld der gesunden Ernährung. Organisiert werden beide Messen wieder von der Düsseldorfer Messegesellschaft MCO GmbH, die seit vielen Jahren Gesundheitsmessen und Medizin-Kongresse organisiert und so auf ein enormes Wissens- und Erfahrungspotenzial zurückblicken kann. Erwartet werden auch in diesem Jahr wieder über 8.000 Besucher, wobei wahrscheinlich auch wieder der Anteil der Fachbesucher, also Ärzte, Heilpraktiker und andere Therapeuten, einen erstaunlichen großen Umfang ausmachen wird. Ein Grund für den regen Zuspruch der Veranstaltung ist sicherlich auch im überzeugenden Rahmenprogramm zu finden. Dazu Torsten Fuhrberg, Geschäftsführer der Düsseldorfer Messegesellschaft: "Aussteller und Verbände haben mit fast 50 Vorträgen, Diskussionen und Shows ein ausgesprochen umfangreiches und attraktives Programm zusammengestellt, wo eigentlich jeder Besucher sein eigenes Highlight finden dürfte".
Da zeigt zunächst einmal der Arzt und frühere Berliner Gesundheitsstadtrat sowie Vorsitzende des Berufsverbandes Deutscher Präventologen e.V. Dr. med. Ellis Huber auf, wieso Prävention in unserer heutigen Gesellschaft so wichtig ist. Der Arzt dient entsprechend seiner ethischen Regeln der Gesundheit des einzelnen Menschen und der gesamten Bevölkerung. Die heutigen Krankheiten wie Depressionen, Ängste und Psychosen oder Hochdruck, Herzinfarkt und Diabetes spiegeln aber auch gesellschaftliche Probleme wider: Sie sind Symptome eines brüchig gewordenen sozialen Bindegewebes. Das Gesundheitswesen muss daher nach Meinung von Dr. Huber die soziale Resilienz und gesellschaftliche Einbindung ebenso stärken wie die individuellen Gesundheitskräfte. Dr. Huber fordert deshalb in Theorie und Praxis eine neue Heilkultur. Huber: "Die Umsetzung einer nachhaltigen Gesundheitsförderung und einer flächendeckende Prävention sind die zentrale Herausforderung der Gesundheitspolitik von Morgen".
In seinem Vortrag wird Dr. Ellis Huber insbesondere aufzeigen, welche Strukturen, Kulturen und Instrumente für ein gesünderes Deutschland sorgen können. Mit diesem Kontext beschäftigt sich auch der Vortrag von Prof. Dr. Wolfgang Höppner. Unter dem Motto "Persönliche Gesundheitsressourcen erkennen und nutzen" beschäftigt er sich vor allen Dingen mit der Stärkung der individuellen Gesundheitsressourcen. Höppner: "Die Salutogenese versteht unter Gesundheitsförderung und Prävention vor allem die Stärkung der Gesundheitsressourcen, die zur Gesundheit des einzelnen Menschen beitragen. Als Gesundheitsressourcen sind die internen und externen Quellen anzusehen, die der Mensch nutzen kann, um seinen Zustand in Richtung mehr Wohlbefinden und mehr Gesundheit zu verändern".
Zu den internen Quellen gehören die biologischen Eigenschaften der Menschen, die ihnen durch die Jahrmillionen der Entwicklungsgeschichte als Spezies Mensch im wahrsten Sinne des Wortes "in die Wiege" gelegt wurden. Höppner: "Hierzu zählen sowohl die biochemischen und biomechanischen Fähigkeiten unseres Körpers als auch die mentalen Fähigkeiten unseres Geistes. Beides steht in enger Wechselwirkung mit der uns umgebenden Biosphäre und den uns umgebenden soziologischen und ökonomischen Strukturen. Die Ausprägung der Gesundheitsressourcen und das Ausmaß ihrer Nutzung sind individuell sehr unterschiedlich". Die Gründe für diese Unterschiede basieren seiner Meinung nach zum Teil schlicht auf den biologischen Unterschieden, die z.B. auf individuelle genetische Dispositionen zurückgeführt werden können. Höppner: "Der moderne westliche Lebensstil hat es mit sich gebracht, dass uns heute zahlreiche Gesundheitsressourcen teilweise oder ganz entzogen sind. In manchen Bereichen stoßen wir mit unseren internen Gesundheitsressourcen an Grenzen und müssen lernen dieses zu kompensieren. Wo die Grenzen individuell liegen und ob wir Gefahr laufen unsere Gesundheitsressourcen zu überfordern, kann man mit modernen Analyseverfahren bestimmen". Welche Ressourcen messbar sind und welche konkreten Maßnahmen zu ergreifen sind, um chronischen Gesundheitsproblemen vorzubeugen ist Schwerpunkt des Vortrags von Prof. Dr. Höppner.
Frau Dorothee Ogroske, Dipl. Biologin und Heilpraktikerin, referiert über die "hormonelle Ausgeglichenheit in den Wechseljahren. Obwohl es sich bei den Wechseljahren um einen ganz natürlichen biologischen Prozess handelt, erleben ihn etwa 30% aller Frauen als extrem belastend. Nur ein Drittel der Frauen fühlt sich körperlich nicht beeinträchtigt. Was verändert sich in dieser Zeit in dem faszinierenden Hormonmobile. Sind diese Veränderungen messbar? In dem Vortrag von Frau Ogroske lernen die Teilnehmer natürliche Maßnahmen kennen, wie sie die Wechseljahresbeschwerden nachhaltig lindern können.
Um ein ganz anderes Themenfeld geht es bei dem Vortrag von Dr. med. Rolf Simon. Stress ist es, worüber er auf der PARACELSUS MESSE spricht. Stress ist eines der größten Gesundheitsprobleme des 20. Jahrhunderts. Dies wurde von verschiedenen anerkannten Organisationen (u.a. Internationale Arbeitsorganisation in Genf, Weltgesundheitsorganisation etc.) festgestellt. 30- 50% aller Patienten in Allgemeinpraxen sind psychosomatisch, das heißt stressbedingt krank.
Immer mehr Patienten sind vom sogenannten Burn-out-Syndrom betroffen oder gefährdet. Stress mindert Gesundheit, Lebensqualität und Leistung. Dies sind hohe Werte für jeden Menschen die schützenswert sind.
Vorgestellt wird in dem Vortrag von Dr. Simon eine Selbstlern-Methode der Stressbewältigung, die einfach und zeitflexibel erlernbar ist und an über 5000 Personen dokumentiert werden konnte. Zentrales Anliegen ist dabei ein Entspannungstraining, das das Erlernen und das Umsetzen in den persönlichen Alltag leicht macht. Dr. Simon: "Entspannung ist die Basis mentaler Fitness und damit für jeden, der in dieser Gesellschaft mit seinem Kopf arbeitet, absolute Vorbedingung. Entspannung jederzeit selbst induzieren zu können, bedeutet jederzeit Wohlgefühl in sich erzeugen zu können. Interessant ist auch die Erfahrung, dass ein Drittel aller psychosomatisch Erkrankten nach Erlernen eines Entspannungstrainings mit Alltagstransfer beschwerdefrei waren. Ein weiteres Drittel konnte durch einfache Hinzunahme einer formelhaften Vorsatzbildung drastisch gebessert werden". Dieser Vortrag von Dr. med. Simon wird sicherlich für viele stressgeplagte Bürger ein Grund sein, die Messe zu besuchen.
"Selbstsicheres Verhalten"- darum geht es in dem Vortrag von Christine Stehling. Unsere Kommunikation besteht zu 55% aus der körperlichen Sprache, zu 38 % macht der Ton die Musik und nur zu 7% die Worte selbst. Doch selbst die 7% der Worte können manchmal sehr verletzend sein, Missverständnisse hervorrufen und zu Streitigkeiten führen.
Christine Stehling will den Teilnehmern zeigen, wie sie sich auch in schwierigen Situationen ruhig und bestimmt behaupten können. Sie begleitet die Besucher in vier Schritten zu einer einfühlsamen Kommunikation. Stehling: "Dabei gehen die Teilnehmer sachlich auf die Situation ein, entdecken ihre verborgen Bedürfnisse hinter ihren verärgerten Gefühlen und erleben wie sie ihre Wünsche auf eine einfühlsame Weise ihrem Gegenüber nahe bringen können, so dass dieser sie besser verstehen und sie gemeinsam einen gesunden Lösungsweg finden können". Mit dieser Methode soll den Menschen es auch einmal leichter fallen "Nein" zu sagen. Sicherlich eines der wichtigsten Worte in der Gesundheitsprävention.
Mehr Informationen über das gesamte Programm sind erhältlich auf der Webseite des Veranstalters: www.paracelsus-messe.de