Mit einer Wahrscheinlichkeit von 90 Prozent sind alle Männer über 80 Jahre von einer gutartigen Prostata-Hyperplasie (BPH) betroffen, einer unangenehmen, schmerzhaften Prostata-Vergrößerung. Für deren Behandlung gibt es seit einigen Jahren die Lasertherapie mit grünem Laserlicht. Vorreiter in Deutschland mit inzwischen weit über 1200 Behandlungen ist die Klinik für Prostata-Therapie in Heidelberg. Nachdem viele Kliniken inzwischen auf den grünen Laserstrahl setzen, sind die Heidelberger erneut einen Schritt voraus: "Wir arbeiten nun mit einem neuartigen, hochmodernen Power-Laser", berichtet Klinikchef Dr. med. Joachim-Ernst Deuster. Der Urologe kann mit einer Laser-Leistung von 120 Watt praktisch jeder Prostata-Größe behandeln. Und auch der Vaporisationseffekt sei besser, die Behandlungsdauer deutlich kürzer, so Deuster.
Durch einen flexiblen Lichtleiter und über ein in den Harnleiter eingeführtes Endoskop gelangt grünes Licht einer Wellenlänge von 532 Nanometern direkt in die Prostata. Diese Wellenlänge ist auf die Absorptionsfähigkeit der Blutgefäße abgestimmt, die unter dem Lichteinfluss Energie aufnehmen, sich erwärmen und verdampfen. Die Urologen an der Heidelberger Prostata-Klinik bestrahlen das Gewebe so lange, bis die Harnröhre wieder frei ist und der Urin ungehindert abfließen kann. Die gesamte Behandlung kontrollieren sie dabei über einen Monitor. Nach rund einer Stunde - je nach Prostata-Größe kann es weniger oder auch mehr sein - ist die OP beendet, und der Patient kann sich rasch von dem Eingriff und der leichten Vollnarkose erholen. Inzwischen zahlen zumindest die meisten Privat-Kassen die schonende Prostata-Therapie mit dem grünen Skalpell.