Michael Weiß, Geschäftsführender Gesellschafter der Meckatzer Löwenbräu, wird den Preis persönlich überreichen. Zur Preisverleihung im Rahmen der Vernissage am Samstag, 8. April um 11 Uhr ist die Öffentlichkeit herzlich eingeladen.
Die Ausstellung „Schwäbische Künstler in Irsee“ wird zusammen mit der Sonderausstellung „Das veränderte Kunstwerk“ im Festsaal und in den Gängen von Kloster Irsee gezeigt. Die Ausstellung endet am 23. April.
Die BBK-Ausstellung gibt einen umfassenden Einblick in die Vielfalt des Schaffens der bildenden Künstlerinnen und Künstler in Schwaben. Heuer zeigen 64 Künstlerinnen und Künstler 76 Werke. Eingereicht wurden 169 Werke von 102 Künstlerinnen und Künstlern. In der Sonderausstellung „Das veränderte Kunstwerk“ sind 26 Werke von 21 Künstlerinnen und Künstlern zu sehen.Den Sonderpreis „Das veränderte Kunstwerk“ hat die Kreis- und Stadtsparkasse Kaufbeuren gestiftet; er wurde bereits am 27. März an Max Schmelcher (Scheidegg) für das Moorobjekt „10.000 Jahre Geschichte“ (2016) verliehen.Kloster Irsee: Festsaal und Gänge im zweiten StockVernissage: Samstag, 8. April 2017, 11.00 Uhr, Festsaal Kloster IrseeMusik: Saxophonquartett der Ludwig Hahn Sing- und Musikschule KaufbeurenAusstellungsdauer: Samstag, 8. April 2017, bis Sonntag, 23. April 2017Öffnungszeiten: werktags 14.00 bis 17.00 Uhr, an Wochenenden und Feiertagen 11.00 bis 17.00 UhrSponsoren: Meckatzer Löwenbräu, Heimenkirch (Meckatzer Kunstpreis); Kreis- und Stadtsparkasse Kaufbeuren (Sonderpreis „Das veränderte Kunstwerk“); Bayer. Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung u. Kunst
Meckatzer Kunstpreis 2017 der Schwabenakademie Irseegesponsert von der Meckatzer Löwenbräu, Heimenkirchfür „Es war schon da“, 2016, Acrylzeichnung auf Schalbrett, 200 x 50 cmvon Anja Güthoff, Augsburg
Begründung der JuryDie Preisträgerin – Die Künstlerin Anja Güthoff wurde 1965 in Kaufbeuren geboren. Sie studierte von 1986 bis 1991 an der Fachhochschule Augsburg Kommunikationsdesign. 1991 erhielt sie das Diplom im Bereich Illustration und Zeichnung. Seit 1992 arbeitet sie selbständig als Designerin, Illustratorin und Malerin. Zudem hat sie seit 1994 Lehraufträge für Gestaltungsgrundlagen und Zeichnung, seit 2003 an der Fachoberschule für Gestaltung in Augsburg. Viele Ausstellungen und Preise markieren den Werdegang von Anja Güthoff und zeugen von der hohen Qualität ihres künstlerischen Schaffens.
Das Werk – Das Bild mit dem Titel „Es war schon da“ entstand im Jahr 2016 und hat das Format 200 x 50 cm. Die Technik ist Acryl auf Schalbrett. Das Schalbrett zeigt Spuren des Gebrauchs, vorne wie auf der Rückseite. Offensichtlich wurde es ursprünglich in seinem eigentlichen Sinn benutzt, als Brett beim Aufbau von Mauern, wenn Beton gegossen wird. Nun dient es als Bildträger für eine Acrylzeichnung. Die Verunreinigungen und Gebrauchsspuren im Holz geben dem Bild eine malerische Grundlage, auf welche die Künstlerin die Acrylzeichnung mit leichter, lockerer Hand auftrug. Die schwarze Zeichnung zeigt eine Landschaft mit Bäumen, Himmel, Wasser, Bodengewächsen und Sträuchern. Mit flüchtigem Pinsel wie hin gewischt, erscheint die Landschaft luftig und filigran. Aus der Nähe wirken die einzelnen Pinselstriche wie Kalligraphie und Schriftzeichen und haben zudem die Anmutung japanischer Landschaftsbilder. Aus einigem Abstand betrachtet, erinnert diese Landschaft sowohl im Duktus als auch in der Farbigkeit stark an barocke Landschaftszeichnungen, etwa von Rembrandt. Dennoch fehlt ihr die entsprechende Harmonie im Gesamteindruck. Diese Landschaft wirkt verletzt, brüchig, teilweise fast zerstört. Und damit führt sie uns in unsere Zeit, ins Jetzt und Heute. Diese Landschaft wird zum Sinnbild für diese Zeit, für unser Dasein.
„Es war schon da“ wirkt hintergründig, geheimnisvoll und überzeitlich. Keine Raum-Zeit-Logik stellt sich ein; keine Verortung lässt sich ausmachen, weder geographisch-räumlich noch zeitlich. So werden die Darstellung „Landschaft“ und das Material „Schalbrett mit Gebrauchsspuren“ parallel und gleichwertig zum eigentlichen Bildmotiv. Das Werk transportiert keine klare Botschaft, sondern bleibt ambivalent. In seiner Ästhetik zeigen sich gleichzeitig Vergänglichkeit und Überzeitlichkeit – sowohl im flüchtigen Pinselstrich als auch in der Unschärfe der Darstellung sowie im Material selbst. Das Schalbrett war in anderer Funktion schon einmal da, dieser Typ von Landschaftszeichnung ebenso.Die neunköpfige Jury – bestehend aus je drei Vertretern der Schwabenakademie Irsee, der Berufsverbände Bildender Künstler Schwaben-Nord und Augsburg sowie Schwaben-Süd – votierte mehrheitlich für die Vergabe des Meckatzer Kunstpreises 2017 an die Acrylzeichnung „Es war schon da“ von Anja Güthoff. Der Meckatzer Kunstpreis ist auch in diesem Jahr mit 3000 € dotiert.