Unter dem Titel „MKS-Versorgung: Wunsch und Wirklichkeit“ referiert Dr. Christine Schwahn-Schreiber zu den Studienergebnissen in Bezug auf die Notwendigkeit einer patientenindividuellen Betrachtung des Krankheitsbildes sowie der körperlichen Eigenschaften bei der Versorgung mit medizinischen Kompressionsstrümpfen (MKS). Die Studie zeigt, dass die Produktvielfalt rundgestrickter mediven-MKS in der ambulanten Praxis besser genutzt werden könnte. Bislang überwiegt die Versorgung leichter Qualitäten (1,2). Dabei können gerade übergewichtige und adipöse Patienten sowie Patienten mit ausgeprägten venösen Symptomen (wie CEAP-Klasse C3) tendenziell von der Verordnung mittlerer und gegebenenfalls starker Strumpfqualitäten profitieren (2).
Ergebnisse der mediven-Beobachtungsstudie (2)
- Die patientenindividuelle Wahl mittlerer oder starker Strumpfqualitäten beeinflusst die Verbesserung des klinisch venösen Beschwerdebildes (CEAP) und kann MKS-Begleiterscheinungen wie Schnürfurchen minimieren.
- Regelmäßige Folgeversorgungen nach jeweils sechs Monaten erhöhen die Compliance und motivieren Patienten zum täglichen Tragen der MKS.
- Ältere und adipöse Patienten mit verordneten Anziehhilfen tragen ihren MKS häufiger und regelmäßiger.
Zum Hintergrund
Die Langzeitbeobachtung zur ambulanten Therapie phlebologischer Erkrankungen mit medizinischen Kompressionsstrümpfen in Deutschland – mediven-Beobachtungsstudie – untersuchte das Trageverhalten von 531 Patienten, die mit rundgestrickten mediven Kompressionsstrümpfen von medi versorgt wurden. Über einen Zeitraum von 18 Monaten wurden unter anderem Informationen zur Produktsicherheit, Verträglichkeit, zur Versorgungsrealität im ambulanten Umfeld und zur Compliance gesammelt. Die Anwender waren zwischen 18 und 79 Jahre alt und zu 77,6 Prozent weiblich. 60,5 Prozent der Patienten waren älter als 51 Jahre. Etwa jeweils ein Drittel der Studienteilnehmer war normalgewichtig, übergewichtig oder adipös. Die Patienten wiesen phlebologische Indikationen der CEAP-Klassifikation der Stadien C1 bis C6 auf.
Quellen:
(1) Schwahn-Schreiber Ch, Marshall M, Murena-Schmidt R, et al. Langzeitbeobachtung zur ambulanten Therapie phlebologischer Erkrankungen mit medizinischen Kompressionsstrümpfen in Deutschland – die mediven®-Beobachtungsstudie. Phlebologie 2016; 45(1): 15-24.
(2) Schwahn-Schreiber Ch, Marshall M, Murena-Schmidt R, et al, Versorgungsrealität mit medizinischen Kompressionsstrümpfen im ambulanten Bereich. Folgeanalyse der mediven®-Beobachtungsstudie. Phlebologie 2016; 45(4): 207-214.