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(K)eine Frage des Alters?! Teenager und Krampfadern

Experteninterview mit Prof. Dr. Markus Stücker

(lifePR) (Bayreuth, )
Venenleiden sind eine Zivilisations- und Volkskrankheit. Sind wirklich nur Menschen in der zweiten Lebenshälfte betroffen? Zwei Jahrzehnte begleiteten regelmäßige Untersuchungen des Venensystems Kinder auf ihrem Weg zum Erwachsenen. Prof. Dr. Markus Stücker erläutert die Untersuchungsergebnisse.

Teenager mit Venenproblemen? Was genau wurde untersucht?

Ziel war es, Veränderungen des Venensystems bzw. die Entwicklung von Krampfadern vom Kindes- bis zum Erwachsenenalter zu untersuchen. Den Ergebnissen liegen Messungen, Untersuchungen und Auswertungen spezieller Fragebögen zugrunde, die alle Teilnehmer ausfüllten. Im Jahr 1982 starteten wir mit 740 Fünftklässlern an elf Bochumer Gymnasien. 1987 folgte die zweite Erhebung mit 518 Schülern, 1990 mit 459 Schülern, die nun bereits 18-20 Jahre alt waren. Die vierte und abschließende Untersuchung 2002 in der Dermatologischen Klinik im St. Josef Hospital - 20 Jahre nach der Erstuntersuchung - gestaltete sich am schwierigsten. Wir konnten noch 136 Teilnehmer ausfindig machen.

Zu welchen Ergebnissen führten Ihre Untersuchungen?

Im Studienverlauf nahmen die sichtbaren Venenbefunde stetig zu. Während 10 Prozent der 10-12jährigen von kleinen, netzförmigen Krampfadern (retikuläre Varizen) betroffen waren, zeigten sich bereits bei 30,3 Prozent der 14-16jährigen retikuläre Varizen oder Besenreiser. Bei den 18-20jährigen waren 35,3 Prozent betroffen und 2002 zeigten sich bei über 100 der 136 Teilnehmer der Abschlussuntersuchung diese Veränderungen des Venensystems (74,3 Prozent).

Dabei fiel auf, dass leichte Veränderungen der Venenklappen vor allem in der Pubertät auftraten. Sie sind ursächlich und mit einem erhöhten Risiko verbunden, Krampfadern auszubilden. Diese entwickelten sich später dort, wo schon früh ein venöser Rückfluss lokalisiert wurde. Teenager sollten für das Thema sensibilisiert werden und bei Anzeichen, wie müden Beinen, alle zwei Jahre Venenmessungen mit Ultraschall oder Lichtreflexionsrheographie (LRR) vornehmen lassen.

Venenprobleme sind also keine reine Alterserscheinung?

Nein, die ersten Veränderungen am Venensystem sind schon in der Jugend nachweisbar. Dabei sind Frauen und Männer gleichermaßen betroffen. Treten Veränderungen zu Beginn der Pubertät auf, sollte das mit einem Arzt besprochen werden. In keinem Fall bildeten sich die venösen Veränderungen einfach von selber wieder zurück.

Welche Rolle spielt Vererbung dabei?

Sind Familienmitglieder betroffen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass diese Veranlagung vererbt wird. Wer übergewichtig ist, raucht, die Pille einnimmt oder wenig Bewegung in den Alltag einbaut, hat zusätzliche Risikofaktoren.

Wie lautet Ihre Botschaft an alle Teenager und deren Eltern?

Um Venenerkrankungen aufzuhalten oder vorzubeugen, gelten für Jugendliche und Erwachsene dieselben Regeln. "Bewegung" heißt das Zauberwort. Sport und körperliche Aktivität regen die Muskulatur und dadurch die Blutzirkulation in den Beinen an. Salopp gesagt: Treppensteigen und Fahrradfahren sind besser als Aufzug und Auto für die "Generation Rücksitz". In Kombination mit einer vernünftigen Ernährung schützt dies auch vor überflüssigen Pfunden. Hier sind die Eltern in der Pflicht, mit gutem Beispiel voranzugehen.

Stationen Professor Dr. Markus Stücker - Leitender Arzt am Venenzentrum der dermatologischen und gefäßchirurgischen Kliniken und geschäftsführender Oberarzt der Klinik für Dermatologie der Ruhr-Universität Bochum.

- 1985 - 1991 Medizinstudium an der Ruhr-Universität Bochum, Stipendiat Begabtenförderung der Konrad-Adenauer-Stiftung.
- 1991 - 2004 Assistenz-, Fach- und schließlich Oberarzt Klinik für Dermatologie und Allergologie des St. Josef Hospitals, Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum.
- 2004 Aufbau und Leitung des interdisziplinären Venenzentrums an der Ruhr-Universität Bochum gemeinsam mit der Gefäßchirurgie (www.venenzentrum-uniklinik.de).
- 2007 Leitender Arzt des Venenzentrums der dermatologischen und gefäßchirurgischen Kliniken, Ruhr-Universität Bochum. Geschäftsführender Oberarzt der Klinik für Dermatologie der Ruhr-Universität Bochum.
- 2008 Ernennung zum außerplanmäßigen Professor der Ruhr-Universität Bochum.

Operationsmethoden bei Venenleiden

Über die Behandlung entscheidet immer der Arzt ausgehend vom Grad der Erkrankung.
- Laserbehandlung - erhitzt das Blut in den oberflächlichen Venen, die dann verkleben.
- Verödung - eine Flüssigkeit oder Microschaum wird direkt in die erkrankte Vene gespritzt und verklebt sie von innen.
- CHIVA - korrigiert den Blutfluss, indem die Vene gezielt abgebunden wird.
- Radiofrequenzinduzierte Thermotherapie (RFITT) - eine Sonde erwärmt die Vene von innen. Dadurch wird sie verödet und verschlossen.
- Stripping - Operative Entfernung der Krampfadern mittels Sonde.

Basistherapie bei Venenleiden: Medizinische Kompressionsstrümpfe

Nach Venenoperationen sichert die Therapie mit medizinischen Kompressionsstrümpfen das Ergebnis. Neben Standardfarben gibt es sie auch in trendigen Farben und mit Kristall-Applikationen (z. B. mediven elegance). Moderne Kompressionsstrümpfe sind von Nylons optisch kaum zu unterscheiden und kinderleicht in der Waschmaschine und im Trockner zu pflegen. Für Venengesunde gibt es die Aktivstrümpfe mit Kompression. Sie entlasten die Beine, senken das Thromboserisiko auf Reisen, im Beruf, im Sitzen und Stehen.

Medizinische Strümpfe mit Kompression sind nicht verschreibungspflichtig. Der Arzt kann sie bei Notwendigkeit verordnen, die Krankenkassen tragen den Großteil der Kosten. Im medizinischen Fachhandel werden die Strümpfe angepasst. Viele Informationen zu Strümpfen mit Kompression gibt es bei medi, Telefon 0180 5003193 (Festnetz 14, Handy max. 42 ct/min), E-Mail medipost@medi.de. Surftipp: www.medi.de (mit Händlerfinder).
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