Sie legen viel Wert auf stylishe Outfits und tragen oft leuchtende Farben. Vielen Betroffenen fehlt der Mut dazu. Was raten Sie ihnen?
„Die erste Kompressionsstrumpfhose und die Armbestrumpfung waren auch für mich damals gewöhnungsbedürftig. So ein festes, enges Material sollte ich täglich tragen? Und dann noch im Sommer? Am Anfang war ich verunsichert, begriff aber schnell, dass die Versorgung mir hilft, mit weniger Schmerzen durch den Alltag zu gehen. Ich hoffte, den Krankheitsverlauf mit dem konsequenten Tragen der Kompression positiv zu beeinflussen. Genau das ist dann ja auch passiert. Mein wachsendes Interesse an Mode war zudem eine Eigentherapie – die Flucht nach vorne sozusagen. Warum sollte ich mir wegen der Kompression selbst Grenzen setzen, wenn es doch eigentlich einfach nur eine dicke Strumpfhose ist? Ich wollte auch Shorts und Röcke tragen! Das Lipödem wurde bei mir glücklicherweise früh erkannt und dank der Hilfe von Freunden und meiner Familie habe ich die Kraft, mein Leben aktiv zu gestalten. Egal, ob ein Ödem stark ausgeprägt ist oder nicht – jeder darf das tragen, worauf er Lust hat. Mode sollte uns nicht einschränken, sondern Freiheiten schenken.“
Sie hatten bereits drei Liposuktionen. Würden Sie diesen Eingriff anderen Betroffenen empfehlen?
„Die Liposuktionen waren sehr anstrengend: kräftezehrende Operationen, schlaflose Nächte, schweißtreibende Verbandswechsel und viel gutes Zureden meines Mannes inklusive. Das Ergebnis ist aber eindeutig: mehr Lebensqualität! Ich konnte bis kurz vor den Eingriffen kaum 45 Minuten Autofahren, ohne wegen der Schmerzen Pause zu machen. Heute klappt das fast schon beschwerdefrei. Optisch darf man nicht zu viel erwarten und auch auf der Waage tut sich fast nichts. Nun, ein Jahr später, bin ich zwar nicht geheilt und weiterhin auf Lymphdrainagen und Kompression angewiesen, aber in niedrigerem Maße und fast schmerzfrei. Ob man den finanziellen und persönlichen Aufwand in Kauf nehmen möchte, muss jeder für sich und seine individuelle Situation entscheiden.“
Warum ist es für Sie wichtig, auch nach den OPs weiterhin Kompression zu tragen?
„An einem üblichen Arbeitstag sitze ich rund neun Stunden im Büro und merke oft, dass mein Gewebe eben nicht „normal“ ist, sondern das einer Lipödem-Patientin. Die Kompressionsstrümpfe helfen mir vor allem bei der Schmerzprävention und unterstützen mein schwaches Lymphsystem mit aller Kraft. Ich weiß die Kompression zu schätzen und möchte nicht leichtsinnig mit meinem neugewonnen Lebensgefühl und meiner Gesundheit umgehen. Daher trage ich meine Strümpfe regelmäßig.“
Wie finden Sie den neuen Zusatz Po-Forming beim Kompressionsstrumpf mediven 550 Bein?
„Da kann ich nur eins sagen: Endlich kein „Windelpo“ mehr! Das Po-Forming ist eine tolle Sache und zaubert eine attraktive Silhouette, die in Jeans und enger Kleidung eine schöne Figur macht. Für mich eine der besten Neuerungen!“
Welche Erfahrungen haben Sie mit Farben und Mustern gemacht?
„Ich habe schon vieles ausprobiert: Aqua, Magenta, Marine, Anthrazit, Schwarz, Moosgrün, Sand, Cashmere, Braun und nun auch das eingestrickte Design-Element „Stripes“. Jede Farbe hatte ihre Vor- und Nachteile und das Schwierigste an der Entscheidung ist, dass man sie für das nächste halbe Jahr trifft. Steht der Sommer oder Winter bevor? Welche Farbe dominiert meinen Kleiderschrank? Muss ich für die neue Versorgung erst einmal mein Farbkonzept umstellen?
Aqua und Magenta haben mich einen Sommer lang im Wechsel begleitet und es hat Spaß gemacht. Doch natürlich muss der Rest der Garderobe für beide Farben auch Potential bieten. Das habe ich unterschätzt und musste mich ein wenig neu einkleiden. Dafür sind die Farben aber richtige Hingucker. Schwarz, Anthrazit, Marine, Sand und Cashmere sind Basic-Farben, die sich zu allem kombinieren lassen und kaum von herkömmlichen Strumpfhosen unterscheiden. Der Einsatz von Moosgrün muss gut geplant sein. Am liebsten trage ich es zu Schwarz und Grau, so wirkt die Farbe edel und super modern.“
Welche Tipps möchten Sie anderen Betroffenen geben?
„Mit einem Lipödem ist es eine große Herausforderung, sich jeden Tag aufs Neue zu motivieren und die Therapie durchzuziehen. Dabei können wir uns aber wenigstens mit einem fantastischen Look „wappnen“. Mein Appell: Versucht Schritt für Schritt mutiger zu werden und schenkt den Aspekten eures Lebens mehr Aufmerksamkeit, die euch dabei helfen, auch schlechte Tage gut zu überstehen. Informiert euch, bleibt in Bewegung und tragt schön fleißig eure Kompressionsstrumpfhosen!“
Frau Sprott, vielen Dank für das Gespräch.
Informationen zur Kompressionstherapie beim Lipödem
Die besondere Stricktechnologie des Po-Forming Leibteils von medi formt diskret eine attraktive Silhouette. Es entspricht allen Vorgaben einer indikationsgerechten Versorgung und bietet bequemen Tragekomfort. Es ist für die mediven 550 Hosen-Varianten erhältlich.
mediven Kompressionsstrümpfe für Arm- und Beinversorgungen sind auch in Trendfarben wie Magenta, Moosgrün, Kirschrot und Aqua erhältlich. Die Kompressionsstrümpfe für die Beine können mit den Designelementen Pyramids, Stars und Ribs kombiniert werden (alle mediven 550 Bein von medi). Informationsmaterial (Ratgeber Stau im Gewebe, Lymph-Kompass, DVD „Leben mit Lymphödem“) gibt es im medi Verbraucherservice, Medicusstraße 1, 95448 Bayreuth. Telefon 0921 912-750, E-Mail Verbraucherservice@medi.de. Surftipp: www.medi.de