Auf der urigen Rötalm in einem breiten Trogtal hoch über Prettau fühlen sich die Wanderer nicht nur durch das Ambiente um 100 Jahre zurückversetzt. Auch das hausgemachte Brot, der Graukäse, die frische Milch und Almbutter, Speck und Würste schmecken bei Familie Benedikter ganz nach der „guten, alten Zeit“. Dass im Südtiroler Ahrntal sehr viele Produkte direkt aus der Region stammen, liegt an der Liebe und Achtung der Menschen für ihr Tal.
Vom Erb- zum Biohof
Vor allem junge Ahrntaler glauben an die Kraft ihrer Region. Etwa auf dem Kofler Hof in Rein in Taufers. Der höchstgelegenen ganzjährig bewirtschaftete Bio-Bergbauernhof im Pustertal liegt auf 1.780 Metern in extremer Steillage. Er wurde gerade erst unter Denkmalschutz gestellt – auf Antrag von Jungbäuerin Irmi Oberhauser, die den Kofler Hof seit 2018 in dritter Generation führt. Die Geschichte des klassischen Paarhofs reicht bis ins 16. Jahrhundert zurück. Eine Zufahrtsstraße gibt es erst seit 1992. Die teilweise extrem steilen Felder müssen auch heute noch mit der Hand gemäht werden. Bei Irmi Oberhauser können Gäste einen echten und naturverbundenen Urlaub verbringen und das Südtiroler Bergbauernleben kennenlernen.
Gegentrend zur Urbanisierung
Im Ahrntal ist tatsächlich so etwas wie ein Gegentrend zur Urbanisierung spürbar. Etliche junge Ahrntaler machen ihre Erbhöfe zu Bioland-Bergbauernhöfen, bewirtschaften sie nachhaltig mit alten Getreidesorten und artgerechter Tierhaltung. Beispiele dafür sind auch der Eggemoa in Mühlwald, die Goasroscht in Sand in Taufers, oder der Bergbauernhof Maurmair oberhalb von Steinhaus. Letzteren hat die junge Familie Niederkofler gepachtet. Sie betreibt den neuen, aber im typischen Ahrntaler Stil gebauten, Hof als Bioland-Bergbauernhof mit Milchziegen, einer Imkerei, einem Bio-Kräutergarten und zwei Ferienwohnungen. Wer in einer der zwei Ferienwohnungen „eincheckt“ bekommt tagtäglich wertvolle Lebensmittel auf den Tisch, die vor der Haustüre wachsen. Das Leben in den Bergen beeindruckt auch immer mehr Städter, die darin eine sinnvolle Alternative zum „immer schneller und immer mehr“ sehen. Sabrina, eine deutsche Physikerin, hat Südtirol zu ihrer Wahlheimat gemacht. Sie bewirtschaftet den uralten Holzlechnhof in Prettau und widmet sich ganz der nachhaltigen Tierhaltung. www.ahrntal.com