Die mabb fördert das Vernetzungsprojekt, an dem 23 Sender teilnehmen, mit mehr als 1 Mio. Euro. „Das Projekt erfordert erhebliche Investitionen, belohnt dann aber mit sehr geringen laufenden Kosten und stellt die Weichen für den Digitalumstieg. Wichtig ist uns, daß es gelungen ist, fast alle Lokal-TV-Veranstalter in Brandenburg einzubeziehen“, sagte Dr. Hans Hege, Direktor der mabb, bei der Vorstellung des Projekts.
Ende 2006 wurde der zentrale Server in Betrieb genommen. Inzwischen sind die ersten 10 Sender angeschlossen. Im Herbst sollen alle 23 TV-Veranstalter den zentralen Server nutzen. Die angeschlossenen Sender spielen ihr Programm nun via S-DSL auf den Server. Der verteilt es dann über normale A-DSL-Verbindungen an die Kabelkopfstellen (KKS) im Land und sorgt mit einer intelligenten Steuerung dafür, daß jede KKS genau das Material erhält, das im jeweiligen Netz ausgestrahlt werden soll. Das stellt für die Sender eine erhebliche Entlastung dar, da viele KKS bislang noch mit Videobändern oder DVDs versorgt wurden. Dieses personal- und zeitintensive Verfahren gehört nun der Vergangenheit an.
„Lokales Fernsehen stellt einen wichtigen Beitrag zur Vielfalt im TV dar – die wirtschaftlichen Bedingungen sind aber schwierig. Daher unterstützt die mabb die Sender, erwartet aber zugleich auch große Anstrengungen, um mehr Qualität, aktuellere Berichte und mehr Programm anbieten zu können“, so Hege. Die mabb hatte das Projekt 2006 europaweit ausgeschrieben. Den Zuschlag erhielten die Firmen HMS (Halle), die die Hard- und Software liefert und T-Systems für die erforderlichen DSL-Leitungen. HMS hat dafür ein modernes Sendesteuerungssystem speziell für die Bedürfnisse des Brandenburger Lokal-TV angepaßt und so eine in dieser Form einzigartige Infrastruktur geschaffen.
Die neuen technischen Möglichkeiten gehen auch mit einer Bündelung von regionalen und landesweiten Marketingaktivitäten einher. So ist das Brandenburgische Fernsehnetz (BFN) e.V. zentraler Ansprechpartner für Werbeschaltungen für mehr als 40 Sender in den neuen Bundesländern. So können Werbebuchungen für die Kunden künftig wesentlich unkomplizierter zielgenau vorgenommen werden.