Die künftigen Behindertenbegleithunde werden in der Regel die ersten acht bis zwölf Lebensmonate in einer Patenfamilie verbringen und dort soziales Verhalten erlernen. Auch Grundkommandos wie "Sitz", "Platz", "Bleib" oder "Komm" stehen auf dem Programm. Auf dem Programm stehen auch Trainingssituationen in öffentlichen Verkehrsmitteln, auf Bahnhöfen oder Flughäfen - eben dort, wo sich auch viele Menschen aufhalten. Zurzeit arbeitet das Assistenzhundezentrum mit der Patenfamilie von Sonja Jahnke (Sonjas Tiersitting) sehr eng zusammen.
"Gesucht werden Patenfamilien, die Zeit für einen Hund haben und bereits Erfahrungen mit Hunden sammeln konnten", sagt Kati Zimmermann vom Assistenzhundezentrum Nord. Darüber hinaus sind auch Züchter willkommen, von denen die künftigen Behindertenbegleithunde stammen. Begleitet werden die Patenfamilien professionell vom Assistenzhundezentrum Nord in Hummelfeld, das danach auch die Integration eines künftigen Behindertenbegleithundes in das Umfeld seines neuen Besitzers fachlich unterstützt.
Die Kosten einer Ausbildung belaufen sich auf bis zu 14.000 Euro - und kommen unter anderem deshalb zustande, weil die Ausbildung zum Behindertenbegleithund individuell erfolgt. Das heißt, der Hund wird speziell auf die Defizite seines körperlich behinderten Halters ausgebildet. "Einige seiner Aufgaben sind zum Beispiel das Öffnen von Türen, den Fahrstuhlknopf betätigen, das Telefon bringen und die Waschmaschine ein- und ausräumen", sagt Kat Zimmermann. Im Vorfeld wird ein Gespräch mit dem neuen Besitzer geführt und geprüft, ob dieser auch in der Lage ist, im Alltag den Hund richtig zu führen und für den Hund zu sorgen. Ist die Ausbildung beendet, bekommt das Mensch-/ Hunde-Team eine Einarbeitungszeit und wird zusammengeführt, so dass der neue Besitzer die erlernten Kommandos des Hundes auch umsetzen kann und im Alltag die Sicherheit im Umgang mit dem Hund bekommt. Zum Schluss belegen Hund und Halter noch eine Prüfung.
Das Assistenzhundezentrum bietet die Ausbildung auf Nachfrage an, berät bereits beim Welpenkauf und startet nach Vollendung des ersten Lebensjahres mit der spezialisierten Ausbildung zum Behindertenbegleithund. Neu im Programm ist auch das Spezial-Einzeltraining für Menschen mit Handicap, die sich einen Assistenzhund wünschen. Das Angebot richtet sich an Menschen, die ihren Hund ausschließlich im Haushalt als Helfer benötigen. Auch Hunde, die etwas ängstlich sind, können lernen, seinem Besitzer im Alltag oder in häuslicher Umgebung zu helfen. Diese Ausbildung findet ohne Prüfung statt.
Da die Krankenkassen diesen Hund nicht Finanzieren und er als solches auch nicht anerkannt ist wie der Blindenführhund, müssen die Besitzer die Ausbildung aus eigener Tasche zahlen oder sind auf Sponsoren angewiesen. "Daher suchen wir für jedes Team in Ausbildung auch Sponsoren", sagt Kati Zimmermann.
Ausführliche Beratungen bietet das Assistenzhundezentrum Nord unter der Telefonnummer 04353 9988665 an.
Das Assistenzhundezentrum Nord existiert seit dem 2012 und hat sich auf die Ausbildung von Behindertenbegleithunden, Assistenzhunden für PTBS (Posttraumatische Belastungsstörungen), Signalhunden für Hörbehinderte, Epilepsiehunden, Cardio-Warnhunden und Besuchshunden spezialisiert. Außerdem liegt der Schwerpunkt auf der Ausbildung sogenannter Diabetikerwarnhunde. Geleitet wird das Zentrum von der lizensierten Trainerin Kati Zimmermann, die ihr Fachwissen unter anderem im Hundezentrum Catu erworben hat. Bereits seit 2007 ist sie als Betreiberin eines Therapiebegleit- und Besuchshundeservices in der tiergestützten Therapie sowie im Besuchsdienst in Behinderten-, Senioren- und Wachkoma-Einrichtungen tätig und führt eine mobile Hundeschule. Ziel der Hundeausbildung ist die tagtägliche Unterstützung von Menschen mit Handicap sowie Menschen mit chronischen Erkrankungen. Kati Zimmermann verbindet ihre Qualifikation mit ihren beruflichen Erfahrungen in der Altenpflege. Weitere Informationen im Internet unter http://www.assistenzhundezentrum-nord.de oder www.diabetikerwarnhunde-nord.de