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Osterhase, Kindergeburtstag und Gute-Nacht-Geschichte

Warum Rituale für Kinder wichtig sind

(lifePR) (Regensburg, )
Am Ostersonntag ist es wieder soweit: Auch die Oberpfälzer Familien suchen Osternester und bunte Ostereier - hoffentlich nicht im Schnee. Das macht der ganzen Familie Spaß, besonders den Kindern. Neben der Lebensfreude, die solche Rituale vermitteln, sind sie aber auch für das Großwerden der kleinen Menschen wichtig. Dr. Christian Rexroth, kommissarischer Ärztlicher Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie Bezirksklinikum Regensburg (KJP) und Chefarzt der KJP-Tageskliniken in Amberg, Cham und Weiden, erklärt warum.

Unter einem Ritual versteht man eine kulturell eingebundene beziehungsweise bedingte Interaktion mit der Umwelt, die sich im Sinne eines "gelernten Tuns" als geregelter Kommunikationsablauf beschreiben lässt. So beschreiben es zumindest Experten. "Für Kinder ist allerdings erstmal eines wichtig: Rituale müssen Spaß machen, damit man sie immer wieder machen möchte - und ohne Mama, Papa, Geschwister und Freunde als Mitmacher geht gar nichts", erklärt Dr. Rexroth. Das Miteinander zählt hier. Und das gilt für den Spiele-Abend genauso wie für das Kuscheln vor dem Einschlafen.

Rituale finden sich in unterschiedlichsten sozialen Zusammenhängen: In der Familie, in der Schule oder später in der "Clique". Sie haben neben der Förderung der zwischenmenschlichen Verständigung und des Gruppenzusammenhalts auch eine identitäts- und sinnstiftende Funktion: Sie vermitteln dem Kind Halt und Orientierung und sind insgesamt Ausdruck des menschlichen Selbstbewusstseins. Dr. Rexroth: "Rituale vereinfachen die Bewältigung komplexer sozialer Situationen. Sie zeigen uns, wie man richtig und konstruktiv miteinander umgeht, wie man sich durchsetzt oder sich fügt und Rollen akzeptiert".

Rituale führen in gewisser Weise zu routinierten Abläufen, die eine große Bedeutung bei Kindern und Jugendlichen haben, jedoch auch für Erwachsene wichtig sind. Ein Beispiel: Zur Begrüßung reichen wir uns als Kinder und als Erwachsene die Hand und signalisieren damit, dass wir offen für den anderen sind und "friedliche Absichten" haben. Im Rahmen der Entwicklung eines Menschen wirken Rituale damit prägend auf die Ausbildung von Persönlichkeit und Charakter.

Rituale: Schon bei den ganz Kleinen ganz groß

Entsprechend dem Fürsorgebedarf ist der äußere Rahmen umso wichtiger, je kleiner ein Kind ist. Bereits im Säuglingsalter geben Fingerspiele, Singen und Vorlesen das Gefühl von familiärer Zugehörigkeit und Geborgenheit. Bei Kleinkindern finden ritualisierte Handlungen in Form von zum Beispiel Tischgebeten, Geburtstagsfeiern oder auch Gute-Nacht-Geschichten - dem Klassiker unter den Alltagsritualen bei Kindern - Bedeutung. Auch alltägliche Verrichtungen der Hygiene, wie etwa Händewaschen und Zähneputzen, gehören zu solchen ritualisierten Handlungen.

Kinder brauchen einen geregelten, rhythmischen Tagesablauf. Dafür bilden Rituale das Gerüst. "Es gibt wissenschaftliche Studien, die die Bedeutung von Ritualen für die psychische und physische Gesundheit der Kinder hervorheben. Beispielsweise bringen unregelmäßige Bettgeh-Zeiten den natürlichen Tag-Wach-Rhythmus des Kindes durcheinander", so Christian Rexroth. Dieser "Schlafentzug" kann die Gehirnentwicklung und damit die Fähigkeit beeinträchtigen, das eigene Verhalten zu steuern. Im schlimmsten Fall entwickelt das Kind Verhaltensstörungen.

Andererseits sind die regelmäßigen und ungestörten Mahlzeiten mit der Familie ein "Anker" im Tagesablauf von Kindern und ein wesentlicher Schutzfaktor im Hinblick auf die Entwicklung von Übergewicht. Nebenbei vermitteln Zusammenkünfte der Familie, wie gemeinsame Mahlzeiten, als "Familienkonferenz" Sicherheit und Ruhe.

Aus Kindern werden Erwachsene

Bei Mädchen und Jungen spielen Übergangsriten für den Eintritt in die Lebenswelt von Frauen und Männern eine wesentliche Rolle und dienen der Handlungsorientierung. Rituale sind auch in der Schulpädagogik von Bedeutung, insbesondere in der Grundschule, um den Unterricht aufzufrischen und lebendig zu strukturieren.

Rituale haben auch in der Welt der Erwachsenen einen festen Stellenwert. Zu nennen sind beispielsweise Feiern im familiären und gesellschaftlichen Rahmen, die lebenszyklisch oder auch ereignisbezogen vorkommen (Geburt, Kommunion und Konfirmation, Heirat, Amtseinführung usw.). Darüber hinaus haben Rituale auch struktur- und bedeutungsstiftende Kraft in der Psychotherapie von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Mit Hilfe einer psychotherapeutischen Behandlung können Ordnungen wieder hergestellt werden, die als Struktur nicht mehr vorhanden sind. Auch in der Familientherapie können Rituale in Form symbolischer Handlungen den Therapieerfolg unterstützen und einen bindungsverstärkenden Einfluss auch in einer erwachsenen Paarbeziehung bewirken.

Dr. Rexroth: "Rituale sind für Menschen wichtig, insbesondere dann, wenn sie durch eine Krankheit sprichwörtlich aus dem Leben gefallen sind: bei Kindern heißt es hier auch, verloren gegangene Alltagsrituale zu reaktivieren und neue aufzubauen - Ostereier-Suchen und Gute-Nacht-Rituale inklusive".

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Die medbo bietet medizinische Leistungen in den Fachgebieten Psychiatrie, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Neurologie, Neurologische Rehabilitation, Neuroradiologie sowie Pflege und Forensik an. Das Unternehmen betreibt dazu Kliniken, Ambulanzen, Institute und Pflegeheime zur Versorgung der etwa einen Million Einwohner der Oberpfalz. Seine Einrichtungen befinden sich in Amberg, Cham, Parsberg, Regensburg, Weiden und Wöllershof.

Als Krankenhausträger verbindet das Unternehmen in besonderer Weise die Aufgaben einer differenzierten regionalen und überregionalen Versorgung auf höchstem medizinischem und pflegerischem Niveau mit den Möglichkeiten von Forschung und Lehre.

Zwei Kooperationskliniken der Universität Regensburg zählen ebenso zur medbo wie das Institut für Bildung und Personalentwicklung IBP, das größte Bildungsinstitut im Gesundheitsbereich in Ostbayern, und die Berufsfachschule für Krankenpflege Regensburg.

www.medbo.de

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