Urlaub gilt als die schönste Zeit des Jahres. Doch bevor man ihn so richtig genießen kann, muss man an den Sehnsuchtsort gelangen. Verbunden ist das nicht selten mit langen Autofahrten, Zugreisen oder Flügen sowie dem Schleppen von schweren Taschen und Koffern. „Wer eine längere Autofahrt vor sich hat, sollte seinen Sitz optimal eingestellt haben,“ rät der Wirbelsäulenexperte Dr. Reinhard Schneiderhan vom gleichnamigen Wirbelsäulenzentrum in München-Taufkirchen. „Sollte der Sitz über keine derartige Funktion verfügen, kann es hilfreich sein, ein für PKW geeignetes Lendenkissen zu nutzen, um den unteren Rücken zu stützen“ Und auch wenn die Fahrt etwas länger dauert, ist es unbedingt ratsam alle zwei Stunden ein paar Minuten anzuhalten und eine kurze und möglichst aktive Pause zu machen. Ideal sind dann ein paar Dehn- und Kraftübungen. Auf vielen Rastplätzen gibt es mittlerweile auch die Möglichkeit sich sportlich ein wenig zu betätigen und das sollte man dem Rücken zuliebe auch tun. Wer Kinder dabei hat, sollte sie auf den ebenfalls oft vorhandenen Spielplätzen toben lassen und wer als Erwachsener Lust hat, darf gerne mitmachen.
Bei einer längeren Flugreise sind die Bewegungsmöglichkeiten naturgemäß deutlich eingeschränkter. Für mehr Beinfreiheit ist ein Sitz am Gang ideal. Auch aufstehen und die Beine vertreten ist so leichter möglich. Kompressionsstrümpfe helfen nicht nur Thrombosen vorzubeugen, sie unterstützen aufgrund der besseren Durchblutungssituation in den Beinen indirekt auch den Rücken. Wie beim Auto kann ein Lendenkissen helfen, den am stärksten unter Druck stehenden unteren Rückenbereich zu stützen. Wichtig ist es zudem die Sitzposition so oft wie möglich zu wechseln. „Eine oft unterschätzte Möglichkeit, die Reise rückenfreundlicher zu gestalten, sind isometrische Übungen“, sagt Dr. Schneiderhan. „Immer mal wieder die Bauch-, Rücken- und Gesäßmuskeln für ein paar Sekunden anspannen und wieder lösen, wirkt Wunder.“ Und auch wenn es das Personal nerven sollte: viel trinken!
Bei einer Reise mit dem Zug ist es ebenfalls sinnvoll, sich immer mal wieder zu bewegen und die Beine zu vertreten. Ohne Werbung machen zu wollen, ist eine Zugreise wohl die rückenfreundlichste Art der Fortbewegung auf Reisen. Vorausgesetzt man nutzt die Möglichkeit sich viel und oft zu bewegen, aufzustehen, herumzugehen. Sogar Gymnastik ist möglich. Doch egal, ob Auto, Flugzeug oder Bahn, Gepäck ist immer dabei. Hier die besten Tipps von Dr. Schneiderhan: „Packen Sie klug und reisen Sie mit möglichst leichtem Gepäck: Wählen Sie einen leichten Koffer mit Rollen oder noch besser einen Trolley. Auch Rucksäcke mit gut gepolsterten Schultergurten sind bestens geeignet das Gewicht gleichmäßig zu verteilen und Ihren Rücken zu entlasten. Beim Heben von Koffern, Trolleys und Rücksäcken immer aus den Beinen arbeiten und nicht mit gebeugtem Rücken. Wenn irgend möglich sollten Sie beim Heben oder Tragen zudem eine Verdrehung der Wirbelsäule vermeiden.