Dr. Kurt Simons, Vorsitzender des Bundesverbandes Menschen für Tierrechte unterstreicht: „Wissenschaft und Politik haben sich um Ersatzverfahren kaum gekümmert. Deshalb gibt es heute noch immer Tierversuche, obwohl die EU-Tierversuchsrichtlinie bereits seit 1986 Ersatzverfahren fordert. Wir erwarten, dass die EU-Kommission jetzt endlich die Entwicklung von Alternativen in die Hand nimmt“.
Vor dem Hintergrund, dass die EU-Tierversuchsrichtlinie 86/609 zum Schutz von Versuchstieren zurzeit novelliert und das EU-Chemikalientestprogramm REACH in Kraft getreten ist, kommt der Forderung der EU-Parlamentarier nach dem Ausstieg aus den Affenversuchen eine erhöhte Aufmerksamkeit zu. Denn: EU-weit werden jährlich mehr als 10.000 Primaten zu Versuchszwecken eingesetzt. Bis zu 80 Prozent der Primaten müssen noch immer für besonders belastende Routine-Giftigkeitstests ihr Leben lassen.
In Deutschland ist sogar ein Anstieg der Versuche zu verzeichnen. So wurden in 2005 laut Bundeslandwirtschaftministerium 2.105 Affen in Experimenten getötet. Das sind 434 Affen mehr als im Jahr zuvor.