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Hessischer Tierschutz-Forschungspreises: drei Forschergruppen geehrt

(lifePR) (Aachen, )
Der Bundesverband Menschen für Tierrechte begrüßt die heutige Vergabe des Hessischen Tierschutz-Forschungspreises. Die Auslobung eines solchen Preises erfüllt eine Forderung des Verbandes an Bund und Länder, tierversuchsfreien Verfahren gesellschaftspolitische Aufmerksamkeit zu verleihen. Außer der Bundesregierung vergeben bisher nur Baden-Württemberg, Berlin, Rheinland-Pfalz und Hessen entsprechende Preise. Wenige ähnliche Preise werden sonst nur durch private Sponsoren vergeben.

Hessens Umweltministerin Lucia Puttrich ehrt heute drei Forschergruppen für ihre tierversuchsfreien Entwicklungen zur Erforschung der Atherosklerose, Testung von Medikamenten und Prüfungen von Implantaten. Das Preisgeld von 15.000 Euro teilen sich Dr. Sascha Meyer dos Santos vom Institut für Klinische Pharmakologie der Universität Frankfurt am Main und der Ingenieur Andreas Daus von der TU Darmstadt. Geehrt wird zudem das Team Prof. Wolfgang Kleinekofort von der Hochschule Rhein-Main und Prof. Friedemann Völklein von der FH Wiesbaden.

"Die prämierten Forschungen zeigen die Innovationsvielfalt auf dem Gebiet der in vitro-Ersatzmethoden. Sie verhindern Tierleid und stehen für eine elegante, leistungsstarke Wissenschaft. Wir drängen jetzt darauf, dass diese Methoden schnellstens evaluiert werden, damit sie breite Anwendung finden und nicht in der Schublade verschwinden", so die Biologin Dr. Christiane Hohensee vom Projekt InVitroJobs des Bundesverbandes.

Dr. Meyer dos Santos hat Bedeutsames für die Atheroskleroseforschung entwickelt: Eine Methode, mit der ein Andock-Mechanismus von Thrombozyten in verletzten Blutbahnen aufgeklärt werden konnte. Anstelle von gentechnisch veränderten Mäusen nutzt der Forscher ein sogenanntes Flusskammersystem mit humanen Blutgefäßen, die aus Bypassoperationen stammen. "Die Arbeit zeigt, dass die Atheroskleroseforschung höchst kompliziert ist und erforderlich macht, einzelne Mechanismen isoliert vom Gesamtorganismus zu untersuchen. Ein gentechnisch verändertes Tier kann das gar nicht leisten", so Dr. Christiane Hohensee.

Andreas Daus entwickelte einen Biosensor auf der Basis dreidimensionaler Zellkultursysteme, womit pharmakologisch wirksame Stoffe oder nicht-ionisierende Strahlung getestet werden können. Mit einer einzigartigen Rotationseinrichtung schaffte der Ingenieur es, Herz- und Nervenzellen zu 3D-Gebilden, den sogenannten Sphäroiden, zu formen. An diese wurden dann Mikroelektroden zur Messung von zellulären Prozessen (Aktionspotenziale) angeschlossen.

Prof. Wolfgang Kleinekofort und Prof. Friedemann Völklein konstruierten ein Verfahren, das die Wärmeproduktion von Zellverbünden auf Implantatoberflächen messen kann. Zur Testung der Langzeitverträglichkeit von Implantaten müssen bisher Tiere in den Versuch. Mit Hilfe eines entwickelten Mikrosensors lassen sich nun außerhalb eines Organismus Vitalität, Zellbeeinträchtigungen und Abstoßungsreaktionen feststellen. Die Methode ermöglicht, Temperaturschwankungen im Bereich weniger Zehntausendstel Grad zu messen.

Ausführlicher Beitrag über die Preisverleihung in Kürze unter: www.invitrojobs.com

Kontakt und Fotos von der Verleihung:

Projektleiterin InVitroJobs: Dr. rer. nat. Christiane Hohensee, vor Ort im Hess. Landtag, Wiesbaden: 0178 - 3653399, Tel.: 030 - 62728267, eMail: hohensee@tierrechte.de,

Pressereferentin Bundesverband: Stephanie Elsner, Tel.: 05237 - 2319790, eMail: elsner@tierrechte.de
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