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Menschen für Tierrechte Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.

Jenseits der Oster-Idylle: Das Kaninchen ist das Versuchstier des Jahres 2015

(lifePR) (Aachen, )
Der Bundesverband Menschen für Tierrechte hat das Kaninchen zum Versuchstier des Jahres 2015 ernannt. Jedes Jahr sterben über 95.000 Kaninchen in deutschen Tierversuchslaboren. Dabei gibt es für viele Untersuchungen tierversuchsfreie Methoden, sodass die Kaninchenzahl stark abnehmen müsste. Sie ist aber seit zehn Jahren unverändert hoch. In einem Daten- und Faktencheck untersucht der Tierrechtsverband umfassend die Gründe für diese Stagnation und fordert die Abstellung der Ursachen (von Politik, Wissenschaft und Industrie) ein.

"Es ist ein Skandal, dass noch immer so viele Kaninchen als Messinstrumente dienen, obwohl für die meisten Tests mittlerweile tierversuchsfreie Verfahren zur Verfügung stehen. Damit die Tierversuche endlich aufhören, müssen dringend folgende Maßnahmen ergriffen werden: Die praxisreifen tierversuchsfreien Methoden müssen unverzüglich und verpflichtend angewendet werden. Parallel dazu sind die entsprechenden Tierversuche aus den Prüfvorschriften zu streichen. Die Überprüfungszeit für neue tierversuchsfreie Methoden von derzeit 15 bis 20 Jahre muss auf maximal fünf Jahre verkürzt werden. Der Forschungsetat für die Entwicklung neuer Methoden darf hinter den tierexperimentellen Forschungsgeldern nicht mehr zurückstehen. Politik, Wissenschaft und Industrie stehen gemeinsam in der Pflicht, damit die tierversuchsfreien Verfahren endlich vorankommen und der Tierversuch endgültig verschwindet", so Christina Ledermann, stellvertretende Vorsitzende beim Bundesverband Menschen für Tierrechte.

In der Bundesversuchstierstatistik steht das Kaninchen an vierter Stelle, nach Mäusen, Ratten und Fischen. Die meisten Kaninchen leiden für die Humanmedizin. 43 Prozent sterben für die Entwicklung von Impfstoffen, Seren und Antikörpern, weitere 43 Prozent werden für die Herstellung und Qualitätskontrolle von Produkten und Geräten (z.B. Herzklappen, Stents, Hüftgelenke, Zahnimplantate) eingesetzt. Zehn Prozent werden für wissenschaftliche Zwecke und zur Organentnahme getötet oder zu Ausbildungszwecken genutzt (z.B. Training tierexperimentell arbeitender Personen). Zwei Prozent der Tiere sterben für Giftigkeitstests von Chemikalien, Arzneimitteln, Produkten und Geräten.

Nach Aussagen des Bundesverbandes Menschen für Tierrechte können Medizinprodukte heute zuverlässig mit dem In-vitro-Pyrogentest auf Blutverträglichkeit und fieberauslösende Partikel getestet werden. Zur Herstellung von Antikörpern diene das tierleidfreie Phagen-Display-Verfahren. Auch Haut- und Augenreizungen seien tierversuchsfrei feststellbar. Die neuen Verfahren seien nicht nur ethisch sauber, sondern auch humanspezifisch sowie meist zuverlässiger und schneller und als das Tierexperiment.

Ausführliche Informationen zum Versuchstier des Jahres 2015 unter:

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