Seit über zehn Jahren praktiziert die Stadttaubengruppe Aachen, ein Zusammenschluss aus Tier- und Naturschutzorganisationen, ein vorbildliches Stadttaubenmanagement in Zusammenarbeit mit der Stadt Aachen. Sie setzen das Geburtenkontroll-Konzept um, das von der dem Bundesverband Menschen für Tierrechte angeschlossenen Bundesarbeitsgruppe Stadttauben entwickelt wurde. Das Konzept beruht auf: Bindung der Tauben an Schläge, kontrollierte Fütterung sowie Geburtenkontrolle durch Austausch der Gelege mit Ei-Attrappen.
Dadurch werden Verschmutzung und Tauben-Vermehrung deutlich reduziert. In den acht Taubenschlägen Aachens tauschten die Tierschützer allein in 2006 rund 4.000 Eier aus und entsorgten 7.500 kg Taubenkot. Als "Aachener Modell" bekannt geworden, wird das Konzept mittlerweile bundesweit in rund 40 Städten umgesetzt.
"Die Stadttaubengruppe Aachen hat mit dem Konzept Pionierarbeit geleistet und gezeigt, dass ein friedliches Miteinander von Tier und Mensch möglich ist. Auch ökologisch gesehen ist das Konzept eine sinnvolle Maßnahme", so Dr. Kurt Simons, Vorsitzender des Bundesverbandes. "Nordrhein-Westfalen hat mit diesem Preis ein wichtiges Signal an weitere Städte gegeben, denn die Stadttauben sind keine Wildtiere, sondern verwilderte Haustiere, für die die Städte Verantwortung übernehmen müssen."
Mit dem Nordrhein-Westfälischen Tierschutzpreis 2007 stellt die Landesregierung nach eigenen Angaben die hohe ethische Bedeutung des Tierschutzes heraus und würdigt das große Engagement der Bevölkerung.