"NRW fördert Jungwissenschaftler, die mit menschlichen Zellen forschen, um Krankheitsmechanismen aufzudecken und wirksame Therapien zu entwickeln. Genau das ist das Gebot der Stunde, denn Tierversuche sind wenig erfolgreich und ethisch verwerflich. Außerdem verfolgt die Landesregierung damit ihre Koalitionsvereinbarung zur Förderung tierversuchsfreier Verfahren", so Dr. Christiane Baumgartl-Simons, stellv. Vorsitzende des Bundesverbandes.
Nach Aussagen der Tierrechtler lieferten die tierversuchsfreien Methoden der Stammzellforschung wesentliche Erkenntnisse für die Grundlagenforschung. Mit Hilfe dieser Verfahren könnten Krankheitsmechanismen aufgedeckt werden. Dies gelänge am Gesamtorganismus des Tieres nicht. Trotzdem setze die Grundlagenforschung im Wesentlichen auf gentechnisch veränderte Mäuse, die tatsächlichen Erfolge blieben jedoch aus. Das zeige sich insbesondere bei der neurodegenerativen Erkrankung Parkinson. Hier konnte die tierversuchsfreie Stammzellforschung bereits neue Erkenntnisse liefern, die sich im Tierversuch nicht zeigten*.
Der Bundesverband Menschen für Tierrechte erwartet seit Jahren von Bundes- und Landespolitik Maßnahmen für den Paradigmenwechsel "weg vom Tierversuch, hin zu einer tierversuchsfreien Zukunft". Dabei zeigt er selbst Lösungsansätze auf. Dazu gehören z. B.: mehr Forschungsgelder und -preise für tierversuchsfreie Methoden, die Einrichtung von Lehrstühlen/Professuren für tierversuchsfreie Verfahren sowie die Schaffung eines nationalen Kompetenzzentrums (als Wissenspool zur Prüfung der rechtlichen Zulässigkeit von Tierversuchen). Zudem unterhält er ein Wissenschaftsportal zur tierversuchsfreien Forschung: www.invitrojobs.com
*Aktuelles zur tierversuchsfreie Forschung in der Parkinson-Forschung in Tübingen und Münster: www.invitrojobs.com und www.invitrojobs.com