Denn gemäß Tierschutzgesetz dürfen Tierversuche nur dann durchgeführt werden, wenn es keine Alternativen gibt und sie außerdem ethisch zu rechtfertigen sind. "Für diese konkreten Schweine-Experimente gibt es Alternativen. Deshalb scheidet der Tierversuch von vornherein aus. Sollte die US-Armee dennoch anführen, dass durch die Anwendung der Alternativen Ausbildungsdefizite auftreten, so muss sie gegenüber der Behörde belegen, dass diese Defizite schwerer wiegen als die Leiden der Tiere. Das dürfte kaum gelingen. Denn wir wissen, dass die meisten US-amerikanischen Militärmedizinzentren inzwischen human-basierte Trainingsmethoden einsetzen", so Dr. Astrid Schmidt, Leiterin des Bundesverband-Projektes SATIS - für humane Ausbildung.
In den geplanten Experimenten sollen narkotisierten Schweinen Gefechtsverletzungen wie Stichwunden oder Gliedmaßenverluste zugefügt werden, um die Wundversorgung zu trainieren. Danach würden die Schweine getötet.
Als Alternativen gibt es aber z. B. Patientensimulatoren. An diesen menschengroßen Hightech-Puppen werden Kriegsverletzungen, wie schwere Blutungen, Knochenbrüche, Amputationen, Verbrennungen oder auch der Transport von Verletzten simuliert. Ebenfalls stehen einfache Hautsimulatoren zur Übung der Versorgung von Schnittwunden bzw. Armmodelle zum Training von Injektionen zahlreich zur Verfügung.
Wie rückständig die beantragten Versuche sind, unterstreicht laut Bundesverband auch folgende Entwicklung: Die Bundeswehr führt nach eigenen Aussagen keine Tierversuche mehr zu Trainingszwecken durch, und in den USA läuft derzeit ein Gesetzgebungsverfahren zur Abschaffung von Tierversuchen beim Militär.
*Aktenzeichen: 1K584/11/GE