"Die gentechnisch veränderte Maus zur Untersuchung menschlicher Erkrankungen ist heute das 'Versuchstier Nummer eins'. Die Tiere leiden hierbei vielschichtig: Die Elterntiere bei der Veränderung ihrer Erbinformationen, ihre transgenen Nachkommen beim Einsatz im Tierversuch und durch unkalkulierbare Körperschäden. Die Humanerkrankung wird dabei durch genetische Nachahmungsversuche in einer anderen Spezies auf einzelne Teilaspekte reduziert. Wirklich durchschlagende Therapien sind bisher nicht entstanden. Auf diese Situation soll die Atherosklerose-Maus beispielhaft aufmerksam machen", so Dr. Kurt Simons, Vorsitzender des Bundesverbandes.
Wichtig ist es der Tierrechtsorganisation ebenfalls, über tierversuchsfreie Methoden zur Untersuchung der Atherosklerose-Erkrankungen zu informieren. Noch immer forsche nur eine Randgruppe von Wissenschaftlern an neuen tierleidfreien Verfahren, wie z. B. der in vitro-Forschung an menschlichen Blutgefäßzellen. Dies liege daran, dass die tierexperimentelle Forschung die meisten Forschungsgelder erhalte und die politischen Entscheidungsträger einen Paradigmenwechsel zugunsten der tierversuchsfreien Verfahren nicht wagten.
Seit 2003 ernennt der Bundesverband Menschen für Tierrechte in Zusammenarbeit mit seinen Mitgliedsvereinen das "Versuchstier des Jahres". Damit sollen Tierversuche an einer bestimmten Tierart öffentlich gemacht und die Situation der tierversuchsfreien Forschung aufgezeigt werden. Die diesjährige Wahl fiel auf den Vorschlag des Vereins Tierschutz Halle. Umfassende Informationen zur tierexperimentellen und tierversuchsfreien Forschung bei Atherosklerose-Erkrankungen hat der Verband heute auf seiner Webseite veröffentlicht.
Ausführliche Informationen: www.versuchstier-des-jahres.info
*Der Atherosklerose (Arteriosklerose) liegt eine Arterienverkalkung zugrunde. Als Folge kommt es zum Blutstau mit Thrombosebildung und Unterversorgung des umliegenden oder weiter entfernten Gewebes (Infarkt).