„Egal, wer der neue Koalitionspartner wird, wir erwarten von ihm, dass er Biss bei den Verhandlungen um Tierschutzthemen mitbringt und durchsetzt, was in seinem Programm steht. Das ist bei SPD sowie bei den Grünen: die Einführung der Tierschutz-Verbandsklage auf Bundesebene, die Förderung der tierversuchsfreien Forschung und eine umfassende Novellierung des Tierschutzgesetzes “, so Dr. Kurt Simons, Vorsitzender des Bundesverbandes. „Hinsichtlich des millionenfachen Tierleids in der landwirtschaftlichen Tierhaltung sollte sich die zukünftige Regierung ein Beispiel an Nordrhein-Westfalen nehmen, das letzte Woche die Tötung von Eintagsküken verboten hat.“
Für den Bundesverband Menschen für Tierrechte gehören unabdingbar zur Umsetzung des Staatsziels Tierschutz:
- der Paradigmenwechsel für eine tierversuchsfreie Zukunft und
- der Systemwechsel in der Landwirtschaft; weg von der industriellen Tierhaltung. CDU/CSU hatten vor der Wahl angekündigt, Tierversuche reduzieren und tierversuchsfreie Verfahren durch höhere Forschungsgelder fördern zu wollen. Der Verband erwartet nun, dass die neue Regierung konkrete Konzepte vorlegt. Elementare Bestandteile sollten dabei sein: die Einrichtung eines nationalen Kompetenzzentrums*, Lehrstühle/Professuren für tierversuchsfreie Verfahren, mehr Forschungspreise für tierversuchsfreie Methoden.
„CDU/CSU betonen, Verbesserungen im Tierschutz vor allem EU-einheitlich erreichen zu wollen. Wir erwarten, dass Deutschland dann auch endlich eine Führungsrolle in Brüssel übernimmt und auf EU-Ebene zum Tierschutz-Motor wird!“ unterstreicht Simons.
Die Tierrechtler appellieren aber auch an die Bürger, ihre Macht als Verbraucher zu nutzen. Sie könnten entscheidend dazu beitragen, dass Tierqualprodukte aus den Regalen verschwinden, indem sie sie schlicht nicht kaufen. Der beste Tierschutz sei: eine Ernährung und Lebensweise ohne Produkte vom Tier.
* als Wissenspool zur Prüfung der rechtlichen Zulässigkeit von Tierversuchen, Näheres:
http://www.tierrechte.de/...